Sep 2023

Mündet ein künstlerisches Geschehen in die Vollendung eines Kunstwerks, hinterlässt es einige Zeit danach eine merkwürdige Leere, die in so gar keinem Verhältnis zu stehen scheint zu seinem Ergebnis. Es ist, als ob ein Geschenk gemacht wurde, das in relativ kurzer Zeit sich abnützt und zu etwas enttäuschend Gewöhnlichem sich verändert. Es bleibt zwar die Erinnerung an das mit dem Gelingensprozess verbundene Hochgefühl, gekoppelt aber mit dem Zweifel, gar der Angst, es nie wieder realisieren zu können. Dieses Negativgefühl geht in den Beginn jedes neuen künstlerischen Geschehens über und setzt es unter Druck.

Das Interesse, das herzliche Interesse!

Ein gelungener Satz, eine stimmige Tonfolge, Form und Farbe im Lot, und ich bin glücklich.

Noch könnte er mit der ihm zur Verfügung stehenden Zeit etwas anfangen, aber ihm fehlt die Lust. Das Mehr an Zeit, das ihm dadurch unweigerlich zufällt, sammelt er unter der Rubrik Überdruss.

Mich zu verändern hätte ich schon Lust, aber ich komme an mir nicht vorbei, geschweige denn über mich hinaus.

Dem Brechen von Tabus folgt meist die erneute Struktur der Etikette, die einige Zeit später erneut dem Tabubruch anheim fällt.

Manche Menschen nutzen eine lange Bahnfahrt ausgiebig dazu, wildfremden Mitreisenden etwas zu erzählen. Beliebte Themen, neben zurückliegenden Reiseerlebnissen, sind Fortschritte, bzw. Ambitionen im Beruf. Ich höre meist interessiert zu, auch etwas verlegen, ob der biografischen Freizügigkeit, und bin erstaunt (und fast ein wenig neidisch) über die umwerfenden oder in Aussicht stehenden Karrieren.

Er steht gerne zu weit weg von sich. Um sich im entscheidenden Moment in den Arm fallen zu können, müsste er näher dran sein an sich.