28/05/25 17:25
Lege mir die drei Begriffe Tagebuch, Notizen, Journal im Spiegel meiner (seit 1982 niedergelegten) Aufzeichnungen zurecht. Die Zuordnung etwa wie folgt: Tagebücher überwiegend persönlich/privat, Notizen überwiegend gedanklich, Journale (wie im Namen anklingend) überwiegend täglich ohne inhaltliche Festlegung. Was meine Aufzeichnungen anbetrifft, stelle ich fest, dass sie sich über die Jahre und ohne meine Planung genau in der angesprochenen Reihenfolge (Tagebuch, Notiz, Journal) entwickelt haben.
Mich mit Literatur zu beschäftigen, die älter als 75 Jahre ist, fehlt mir die Motivation. Literaturgeschichtlich betrachtet sollte sie mir nicht fehlen, aber ich bin an Literaturgeschichte kaum interessiert (war ich schon in der Schule nicht).
Im Alter sollte der Verwirklichungsdruck, egal von woher er sich speist, abnehmen. Alt scheine ich also noch nicht zu sein (sehe ich von meinem Alter ab).
Das öffentlich-rechtliche Fernsehen ist ein Missverständnis, das privat-rechtliche ein Unglück.
Mich mit Literatur zu beschäftigen, die älter als 75 Jahre ist, fehlt mir die Motivation. Literaturgeschichtlich betrachtet sollte sie mir nicht fehlen, aber ich bin an Literaturgeschichte kaum interessiert (war ich schon in der Schule nicht).
Im Alter sollte der Verwirklichungsdruck, egal von woher er sich speist, abnehmen. Alt scheine ich also noch nicht zu sein (sehe ich von meinem Alter ab).
Das öffentlich-rechtliche Fernsehen ist ein Missverständnis, das privat-rechtliche ein Unglück.
27/05/25 16:46
Ich frage mich, was aus meiner Vergangenheit relevant sein könnte für jemand, der erst im Begriff steht, sich eine Vergangenheit zu schaffen.
Die Realisierung eines Kunstwerks ähnelt der eruptiv-beseligenden Erfüllung geschlechtlicher Vereinigung. Ein Höhepunkt, von dem aus man hinabsinkt (-fällt) in einen Zustand der Kräfteerschlaffung, der Entmachtung eigenen Willens und Wollens, gar depressiver Verstimmung. So gesehen spiegelt der künstlerische Prozess durchaus etwas Erotisches.
Kunst gehört auf den Boden ihrer Tatsachen.
Früher (viel früher) ging Kunst aus Gott (und auf ihn zentriert) hervor, ganz handgreiflich und (tod)ernst gemeint. Dann wurde dieses Geschehen nach und nach artifiziell und verlor in reiner Darstellungssucht ihren konstituierenden Gegenstand (Gott) aus den Augen. Heute fußt Kunst auf nichts (Besonderem). Es ist, als entspränge sie einem zeit-räumlichen Vakuum, das doch auch irgendwie ein Kontinuum ist.
Was Literatur darf oder nicht darf, ist Teil der übergeordneten Frage, was Kunst darf oder nicht darf. Viel Spaß bei der Beantwortung dieser (notwendigen wie überflüssigen) Frage.
Man ist so einzigartig nicht, aber doch einzigartiger als angenommen. Sollte diese Erkenntnis nicht mehr Aufmerksamkeit verdienen?
Sich selbst ein Geschenk sein, auch adressiert durch andere.
Die Realisierung eines Kunstwerks ähnelt der eruptiv-beseligenden Erfüllung geschlechtlicher Vereinigung. Ein Höhepunkt, von dem aus man hinabsinkt (-fällt) in einen Zustand der Kräfteerschlaffung, der Entmachtung eigenen Willens und Wollens, gar depressiver Verstimmung. So gesehen spiegelt der künstlerische Prozess durchaus etwas Erotisches.
Kunst gehört auf den Boden ihrer Tatsachen.
Früher (viel früher) ging Kunst aus Gott (und auf ihn zentriert) hervor, ganz handgreiflich und (tod)ernst gemeint. Dann wurde dieses Geschehen nach und nach artifiziell und verlor in reiner Darstellungssucht ihren konstituierenden Gegenstand (Gott) aus den Augen. Heute fußt Kunst auf nichts (Besonderem). Es ist, als entspränge sie einem zeit-räumlichen Vakuum, das doch auch irgendwie ein Kontinuum ist.
Was Literatur darf oder nicht darf, ist Teil der übergeordneten Frage, was Kunst darf oder nicht darf. Viel Spaß bei der Beantwortung dieser (notwendigen wie überflüssigen) Frage.
Man ist so einzigartig nicht, aber doch einzigartiger als angenommen. Sollte diese Erkenntnis nicht mehr Aufmerksamkeit verdienen?
Sich selbst ein Geschenk sein, auch adressiert durch andere.
26/05/25 19:25
Das Land, in dem ich lebe, ist in etwa an einem Tag zu durchqueren, von Nord nach Süd, von Ost nach West. Ich lebe in einem Eintagsland.
Das Vergehen der Jahre zeichnet sich ab im Inneren und malt im Äußeren das immer gleiche Gemälde unlauterer Wirklichkeit.
Ich gehöre zu den Missverstehern, zu den Lebensmissverstehern (und darum Lebensmissverstandenen).
Was gehen mich die ehemaligen Trümmerstädte des Landes meiner Herkunft an? Zu welchem Behufe soll ich mich in ihnen herumtreiben? Was gäbe es zu sehen außer Sehenswürdigkeiten? Was verbände mich, mündete gar ein in ein intimes, ansichts- und aussichtsreiches Liebesverhältnis? Sind nicht diese ehemaligen Metropolen klein geworden ob ihrer Nüchternheit und schrumpfen noch in ihrer (mondänen?) Modernität? Welcher Teilhabe wäre ich teilhaftig, hätte ich teil?
Wozu soll ich ..., da ich ja doch ...
Das Vergehen der Jahre zeichnet sich ab im Inneren und malt im Äußeren das immer gleiche Gemälde unlauterer Wirklichkeit.
Ich gehöre zu den Missverstehern, zu den Lebensmissverstehern (und darum Lebensmissverstandenen).
Was gehen mich die ehemaligen Trümmerstädte des Landes meiner Herkunft an? Zu welchem Behufe soll ich mich in ihnen herumtreiben? Was gäbe es zu sehen außer Sehenswürdigkeiten? Was verbände mich, mündete gar ein in ein intimes, ansichts- und aussichtsreiches Liebesverhältnis? Sind nicht diese ehemaligen Metropolen klein geworden ob ihrer Nüchternheit und schrumpfen noch in ihrer (mondänen?) Modernität? Welcher Teilhabe wäre ich teilhaftig, hätte ich teil?
Wozu soll ich ..., da ich ja doch ...
23/05/25 17:45
Auch Nachrichten werden verkauft, wie Informationen allgemein.
Letzte Nacht, trat mir in einem Traum, von dem mir kaum etwas geblieben ist, ein Mann entgegen (oder traf ich ihn?). Was dieser Mann zu mir sagte, erinnere ich noch: Macht dir die Eintönigkeit deiner Tage nichts mehr aus, bist du der Freiheit ein gutes Stück näher gekommen.
Solange du nichts veröffentlicht hast, wirst du als Autor nicht ernst genommen. Das muss dir klar sein, am besten, bevor du zu schreiben beginnst. Aber wenn es dir Spaß macht, lass' dich nicht abhalten. Publikumstauglichkeit muss dich nicht kümmern. Mit dir und deinem Schrieb sieht das ganz anders aus.
Ein Literat ist jemand, der sich schwerpunktmäßig mit Lesen und Schreiben beschäftigt. Keine Frage, dass er sich mit Büchern auskennt. (Welt) Literatur ist sein Refugium.
Als ich ins Becken steige (Freibad, 15° Außentemperatur, 24° Wassertemperatur), ziehen dort bereits zwei Personen routiniert ihre Bahnen. Einer hält kurz inne und ruft mir zu: Aha, sie gehören auch zu den Unerschrockenen. Ich nicke, obwohl ich mir meiner Unerschrockenheit in diesem Moment nicht sicher bin. Später, als er das Becken verlässt und sich zum Gehen wendet, winkt er mir aufmunternd (bestätigend, fast verschwörerisch?; in jedem Fall freundlich) zu. Ich winke zurück und registriere zugleich, wie kalt mir ist. Ich gehöre zu den Unerschrockenen und über mir flippen Schwalben durch die Luft.
Dass man über Fantasie verfügt, sollte man nicht an die große Glocke hängen. Es gibt Leute, vermutlich die fantasielosen, die daran Anstoß nehmen (könnten).
Letzte Nacht, trat mir in einem Traum, von dem mir kaum etwas geblieben ist, ein Mann entgegen (oder traf ich ihn?). Was dieser Mann zu mir sagte, erinnere ich noch: Macht dir die Eintönigkeit deiner Tage nichts mehr aus, bist du der Freiheit ein gutes Stück näher gekommen.
Solange du nichts veröffentlicht hast, wirst du als Autor nicht ernst genommen. Das muss dir klar sein, am besten, bevor du zu schreiben beginnst. Aber wenn es dir Spaß macht, lass' dich nicht abhalten. Publikumstauglichkeit muss dich nicht kümmern. Mit dir und deinem Schrieb sieht das ganz anders aus.
Ein Literat ist jemand, der sich schwerpunktmäßig mit Lesen und Schreiben beschäftigt. Keine Frage, dass er sich mit Büchern auskennt. (Welt) Literatur ist sein Refugium.
Als ich ins Becken steige (Freibad, 15° Außentemperatur, 24° Wassertemperatur), ziehen dort bereits zwei Personen routiniert ihre Bahnen. Einer hält kurz inne und ruft mir zu: Aha, sie gehören auch zu den Unerschrockenen. Ich nicke, obwohl ich mir meiner Unerschrockenheit in diesem Moment nicht sicher bin. Später, als er das Becken verlässt und sich zum Gehen wendet, winkt er mir aufmunternd (bestätigend, fast verschwörerisch?; in jedem Fall freundlich) zu. Ich winke zurück und registriere zugleich, wie kalt mir ist. Ich gehöre zu den Unerschrockenen und über mir flippen Schwalben durch die Luft.
Dass man über Fantasie verfügt, sollte man nicht an die große Glocke hängen. Es gibt Leute, vermutlich die fantasielosen, die daran Anstoß nehmen (könnten).
22/05/25 19:25
Ich gehöre zu der Generation, die einst die Schar der nach und nach aus dem Leben scheidenden, mit dem Makel nationalsozialistischer Vergangenheit kontaminierten Alten zahlenmäßig überwog, heute dagegen langsam (allzu langsam?) aber sicher die (weichgespülte?) Jugend zahlenmäßig überwiegt. Damals wie heute ein unguter Zustand.
Pazifist bin ich nicht und war ich nie. Meine Ablehnung des zu meiner Zeit verpflichtenden Militärdienstes beruhte auf dem Widerwillen gegenüber männlich geprägter Kasernierung und dazu gehöriger Befehlsgewalt, wie sie im Militärwesen vorgesehen ist. Mir liegt ein friedliches Zusammenleben (das Widerstreit nicht ausschließt) am Herzen. Es fußt momentan, aus aktuellem Anlass, weniger auf (politischer) Einsicht als auf ernstzunehmender militärischer Abschreckung, wobei beides irgendwie zusammengehört.
Aus Gründen persönlicher Neigung lebe ich mein Leben, wie ich es lebe. Das hat sich ergeben, wurde von mir herbeigeführt und wird von mir unterhalten. Und wie bei aller Neigung hat ihr Unterhalt seinen Preis.
Ich bin ein Verbraucher, solange ich lebe, selbst wenn ich meinen Verbrauch auf das geringst Mögliche reduziere (was mir schwer fällt).
"Man müsste mal etwas anderes machen ...", sagt ein Künstler im Interview. Und ich denke mir: warum macht er denn nicht etwas anderes, warum redet er nur davon?
Pazifist bin ich nicht und war ich nie. Meine Ablehnung des zu meiner Zeit verpflichtenden Militärdienstes beruhte auf dem Widerwillen gegenüber männlich geprägter Kasernierung und dazu gehöriger Befehlsgewalt, wie sie im Militärwesen vorgesehen ist. Mir liegt ein friedliches Zusammenleben (das Widerstreit nicht ausschließt) am Herzen. Es fußt momentan, aus aktuellem Anlass, weniger auf (politischer) Einsicht als auf ernstzunehmender militärischer Abschreckung, wobei beides irgendwie zusammengehört.
Aus Gründen persönlicher Neigung lebe ich mein Leben, wie ich es lebe. Das hat sich ergeben, wurde von mir herbeigeführt und wird von mir unterhalten. Und wie bei aller Neigung hat ihr Unterhalt seinen Preis.
Ich bin ein Verbraucher, solange ich lebe, selbst wenn ich meinen Verbrauch auf das geringst Mögliche reduziere (was mir schwer fällt).
"Man müsste mal etwas anderes machen ...", sagt ein Künstler im Interview. Und ich denke mir: warum macht er denn nicht etwas anderes, warum redet er nur davon?
21/05/25 16:32
Bedeckter Tag mit gelegentlichen Auflockerungen. Es hat geregnet in der Nacht, endlich (muss man sagen). Ich werde trotzdem schwimmen gehen. Hatte es mir für gestern schon vorgenommen, fühlte mich aber müde und etwas antriebslos. Heute also. Nur Blitz und Donner könnten mich umstimmen.
Die Öffnungszeiten des Freibads kommen meinem eingespielten Arbeitsalltag nicht gerade entgegen. Aber ich kann natürlich nicht verlangen, dass sie sich ausgerechnet nach ihm richten. Das wäre definitiv zu viel verlangt. Ich könnte an einen der umliegenden Weiher fahren (es gibt einige in der Region). Dort kann man ins Wasser zu jeder Tages- und Nachtzeit. Aber diese Aussicht finde ich nicht sehr verlockend.
Wie in Jugendjahren im Hallenbad des Schwimmvereins möchte ich meine Bahnen ziehen, statt schnell und kräftig durchziehend, jetzt gleichmäßig und ruhig. Auch Fische kommen in die Jahre. Also nach den Gegebenheiten einer öffentlichen Badeanstalt sich richten und die eigene Arbeit für eine Weile links liegen lassen. Das mit dem Links-liegen-lassen (das Dreifach-L) stellt sowieso eine gesunde Option für mich dar, letztendlich egal, ob links oder rechts, aber im Sinne der drei L’s natürlich links.
Ich bin als Mensch immer Autor, aber als Autor nicht in jedem Fall der Mensch, der ich bin. Zwischen mir und mir liegt das Reich der Fantasie (genau so gut wie das der Dokumentation), widerstreitend, vermittelnd, vereinend.
Es scheint mir menschengemäß, vom Menschen eine ebenso hohe wie niedrige Meinung zu haben.
Was seitens der Eltern für einen getan wird und was man selbst im Verlauf des eigenen Lebens tut, sind zwei Seiten des Lebens, die nicht unbedingt kompatibel sein müssen, miteinander aber immer in einer tieferen Verbindung stehen.
Die Öffnungszeiten des Freibads kommen meinem eingespielten Arbeitsalltag nicht gerade entgegen. Aber ich kann natürlich nicht verlangen, dass sie sich ausgerechnet nach ihm richten. Das wäre definitiv zu viel verlangt. Ich könnte an einen der umliegenden Weiher fahren (es gibt einige in der Region). Dort kann man ins Wasser zu jeder Tages- und Nachtzeit. Aber diese Aussicht finde ich nicht sehr verlockend.
Wie in Jugendjahren im Hallenbad des Schwimmvereins möchte ich meine Bahnen ziehen, statt schnell und kräftig durchziehend, jetzt gleichmäßig und ruhig. Auch Fische kommen in die Jahre. Also nach den Gegebenheiten einer öffentlichen Badeanstalt sich richten und die eigene Arbeit für eine Weile links liegen lassen. Das mit dem Links-liegen-lassen (das Dreifach-L) stellt sowieso eine gesunde Option für mich dar, letztendlich egal, ob links oder rechts, aber im Sinne der drei L’s natürlich links.
Ich bin als Mensch immer Autor, aber als Autor nicht in jedem Fall der Mensch, der ich bin. Zwischen mir und mir liegt das Reich der Fantasie (genau so gut wie das der Dokumentation), widerstreitend, vermittelnd, vereinend.
Es scheint mir menschengemäß, vom Menschen eine ebenso hohe wie niedrige Meinung zu haben.
Was seitens der Eltern für einen getan wird und was man selbst im Verlauf des eigenen Lebens tut, sind zwei Seiten des Lebens, die nicht unbedingt kompatibel sein müssen, miteinander aber immer in einer tieferen Verbindung stehen.
20/05/25 12:57
Ideologisch ungebunden zu sein, ist kein Mangel, keinen Standpunkt zu haben, allerdings bedenklich.
Ob man mit Büchern tiefer ins Leben findet, sei dahingestellt. Tatsache ist, dass sie Inhalte transportieren, die das eigene Leben berühren und sogar verändern können.
Ob man mit Büchern tiefer ins Leben findet, sei dahingestellt. Tatsache ist, dass sie Inhalte transportieren, die das eigene Leben berühren und sogar verändern können.
19/05/25 21:17
Nicht jedes Misslingen bringt mich weiter, nicht jeder Erfolg steht mir im Weg. Es kommt darauf an.
Wäre nicht die dezent gepflegte Pflanzenwelt um mich herum, ich lebte umgeben von nichts als normiert-moderner Eigenheim-Architektur. Das wirklich Schöne? Ein ewiger Traum von Gestern und vielleicht Übermorgen.
Wenn Altmeisterlichkeit zu einem Schlagwort verkommt, das ihren Verlust mehr kaschiert als ihren Erhalt markiert. Man ist technisch auf der Höhe, nicht aber inhaltlich (wie auch, die entsprechende Zeit ist längst passé).
Ich habe Einfälle jede Menge. Die Schwierigkeit besteht darin, daraus den einen Fall zu machen. Nur einfallweise bin ich zufrieden zu stellen.
Wie oft am Tag, in der Woche, in einem Jahr, kann man fernsehen, ohne den Eindruck zu haben, man hätte das, was man sieht, in einem anderen Zusammenhang, unter einer anderen Überschrift, schon einmal gesehen? Vermutlich eine Frage des Alters.
Heute habe ich nichts vor. Das ist mehr als genug.
Wäre nicht die dezent gepflegte Pflanzenwelt um mich herum, ich lebte umgeben von nichts als normiert-moderner Eigenheim-Architektur. Das wirklich Schöne? Ein ewiger Traum von Gestern und vielleicht Übermorgen.
Wenn Altmeisterlichkeit zu einem Schlagwort verkommt, das ihren Verlust mehr kaschiert als ihren Erhalt markiert. Man ist technisch auf der Höhe, nicht aber inhaltlich (wie auch, die entsprechende Zeit ist längst passé).
Ich habe Einfälle jede Menge. Die Schwierigkeit besteht darin, daraus den einen Fall zu machen. Nur einfallweise bin ich zufrieden zu stellen.
Wie oft am Tag, in der Woche, in einem Jahr, kann man fernsehen, ohne den Eindruck zu haben, man hätte das, was man sieht, in einem anderen Zusammenhang, unter einer anderen Überschrift, schon einmal gesehen? Vermutlich eine Frage des Alters.
Heute habe ich nichts vor. Das ist mehr als genug.
17/05/25 17:40
Lieber Flucht ins Neue als Ankommen im Altbekannten. Auch in der Umkehrung eine Überlegung wert.
Scheinbar unüberbrückbare Gegensätze verlieren ihre trennende Bedeutung in dem einfachen Wort: Mensch.
Muss meine Antriebsart ändern. Unbedingt! Volldampf ist passé, gemäßigtes Beschleunigen angesagt. Besser auf Beschleunigung verzichten. Auf Kurs bleiben, ja, aber gleichmäßig mäßig. Im Wellengang der Geschehnisse um Stürme herum. Vorbei, keineswegs hin.
Zum einen schreitet der Mensch voran, das ist erfreulich, zum anderen tritt er auf der Stelle, das ist ärgerlich, und dann macht er Rückschritte, was bedrohlich ist.
Je mehr ich mich zuwende, desto mehr tendiere ich zur Auflösung. Je mehr ich mich trenne, desto mehr gewinne ich an Gestalt. Ein grandioser Lebenswiderspruch?!
Dass ich nichts (mehr) erreichen will, wäre übertrieben. Aber die Instanz in mir, die man mit Erreichungswille umschreiben könnte, geht ihrem Ruhestand entgegen. Ihr Ressort scheint sich aufzulösen, wird darum bedeutungslos. Trotzdem ein Drängen nach Ausdruck, allerdings ohne sich explizit ausdrücken zu wollen. Anders gesagt: ich will nichts erreichen, aber erreichbar sein. Was mich erreicht, und wie, eine Freude. Was keine Freude ist, erreicht mich nicht.
Scheinbar unüberbrückbare Gegensätze verlieren ihre trennende Bedeutung in dem einfachen Wort: Mensch.
Muss meine Antriebsart ändern. Unbedingt! Volldampf ist passé, gemäßigtes Beschleunigen angesagt. Besser auf Beschleunigung verzichten. Auf Kurs bleiben, ja, aber gleichmäßig mäßig. Im Wellengang der Geschehnisse um Stürme herum. Vorbei, keineswegs hin.
Zum einen schreitet der Mensch voran, das ist erfreulich, zum anderen tritt er auf der Stelle, das ist ärgerlich, und dann macht er Rückschritte, was bedrohlich ist.
Je mehr ich mich zuwende, desto mehr tendiere ich zur Auflösung. Je mehr ich mich trenne, desto mehr gewinne ich an Gestalt. Ein grandioser Lebenswiderspruch?!
Dass ich nichts (mehr) erreichen will, wäre übertrieben. Aber die Instanz in mir, die man mit Erreichungswille umschreiben könnte, geht ihrem Ruhestand entgegen. Ihr Ressort scheint sich aufzulösen, wird darum bedeutungslos. Trotzdem ein Drängen nach Ausdruck, allerdings ohne sich explizit ausdrücken zu wollen. Anders gesagt: ich will nichts erreichen, aber erreichbar sein. Was mich erreicht, und wie, eine Freude. Was keine Freude ist, erreicht mich nicht.
16/05/25 21:06
Das Bestreben, einer künstlerischen Schöpfung herausragende Bedeutung zuzuschreiben, halte ich für etwas sehr persönliches, da es immer von Personen unterhalten wird. In diesem Zusammenhang in jedem Fall von der Objektivierung des persönlichem Geschmacks zu reden, scheint mir aber nicht korrekt. Auch ein Kunstwerk unterliegt Qualitätskriterien.
Der stattliche, nicht mehr ganz so junge Bademeister, mit dem ich in Kontakt komme (er sitzt auf einem bequemen Plastikstuhl am Beckenrand und bietet mir auch einen an), erzählt mir, scheinbar erfreut über die Abwechslung, von seinen Urlaubsaktivitäten (er ist spürbar zufrieden mit sich und der Welt). Auch seine Fitness bleibt nicht unerwähnt, auch wenn sich ob ihrer altersvorsorglichen Potenz leise Zweifel einschleichen, als er auf einen ausgesprochen sportlichen Badegast zu sprechen kommt, der eines nachts sechsundsechzigjährig verstarb. Das Herz sei ihm stehen geblieben, sagt er und sein irritierter Blick verrät Unglauben: wie kann ein durchtrainierter Mensch, wie dieser Badegast es war, einfach so sterben? Ja, pflichte ich bei, mit sechsundsechzig Jahren zu sterben, liegt deutlich unter dem Durchschnitt. Dass der Tod nun mal plötzlich eintreten kann, sage ich nicht, auch nicht, dass er, zumal der eigene, immer ein bevorstehendes, zu jeder Zeit mögliches und darum unfassbares Ereignis ist.
Bücher mit über vierhundert Seiten müssen unter Beweis stellen, dass sie für über vierhundert Seiten Lesestoff mit sich führen.
Auch unter Leuten fühle ich mich allein.
Ich weiß vom Vater wenig bis nichts, von der Mutter dagegen viel, wenn auch nicht alles. Dass mein Vater mich zeugte, meine Mutter mich austrug und zur Welt brachte, Tatsache. Mit zunehmenden Alter gerinnt mir diese Feststellung zu einer mich nachdenklich stimmenden Merkwürdigkeit. Wie man ins Leben kommt und wie hinaus, ist so merkwürdig nicht. Das Warum ist viel merkwürdiger.
Der stattliche, nicht mehr ganz so junge Bademeister, mit dem ich in Kontakt komme (er sitzt auf einem bequemen Plastikstuhl am Beckenrand und bietet mir auch einen an), erzählt mir, scheinbar erfreut über die Abwechslung, von seinen Urlaubsaktivitäten (er ist spürbar zufrieden mit sich und der Welt). Auch seine Fitness bleibt nicht unerwähnt, auch wenn sich ob ihrer altersvorsorglichen Potenz leise Zweifel einschleichen, als er auf einen ausgesprochen sportlichen Badegast zu sprechen kommt, der eines nachts sechsundsechzigjährig verstarb. Das Herz sei ihm stehen geblieben, sagt er und sein irritierter Blick verrät Unglauben: wie kann ein durchtrainierter Mensch, wie dieser Badegast es war, einfach so sterben? Ja, pflichte ich bei, mit sechsundsechzig Jahren zu sterben, liegt deutlich unter dem Durchschnitt. Dass der Tod nun mal plötzlich eintreten kann, sage ich nicht, auch nicht, dass er, zumal der eigene, immer ein bevorstehendes, zu jeder Zeit mögliches und darum unfassbares Ereignis ist.
Bücher mit über vierhundert Seiten müssen unter Beweis stellen, dass sie für über vierhundert Seiten Lesestoff mit sich führen.
Auch unter Leuten fühle ich mich allein.
Ich weiß vom Vater wenig bis nichts, von der Mutter dagegen viel, wenn auch nicht alles. Dass mein Vater mich zeugte, meine Mutter mich austrug und zur Welt brachte, Tatsache. Mit zunehmenden Alter gerinnt mir diese Feststellung zu einer mich nachdenklich stimmenden Merkwürdigkeit. Wie man ins Leben kommt und wie hinaus, ist so merkwürdig nicht. Das Warum ist viel merkwürdiger.
15/05/25 17:20
Die Mehrheit meiner Zeitgenossen fährt in Urlaub. Völlig normal für sie, ein-, zwei-, ja auch dreimal im Jahr ihr Dasein an einen anderen Ort zu verpflanzen (in der Hoffnung auf andere Verhältnisse und andere Zeit?). Die Gründe für dieses Massenphänomen (man muss es so nennen) sind vielfältig. Etwas anderes, neues, in jedem Fall nicht das von zuhause Bekannte. Nicht immer steht Erholung im Vordergrund. Man will schließlich etwas erleben, etwas Schönes, noch nie Erlebtes.
Zu sich zu stehen, bedeutet unter anderem, für sich zu sein, allein, nicht notwendigerweise einsam, aber doch in einer zarten Zurückgezogenheit, die geläufiges, den meisten Menschen wohlvertrautes Beisammensein nur episodenhaft zulässt. Die Scheu, sich gemein zu machen, ist bestimmend und sich gemein machen, heißt, sich im Mittelmaß zu bewegen, im Mittelmaß der Anschauungen, Verhältnisse und Verhaltensweisen. Das Miteinander im gemeinschaftlichen Verbund gleicht einem ausfließendem Klebstoff. Man bleibt leicht an ihm hängen (auch wenn man nicht hängen bleiben möchte).
Wohl dem, der ein paar Menschen kennt, gut kennt.
Drei Jahre Internat haben mir - gleichsam als Frucht des Bösen - eine Ahnung (keine Erkenntnis, dafür war ich noch zu jung) meiner Individualität vermittelt. Die Ahnung traf auf persönliche Anlage, das sei nicht unterschlagen. Antipathie, Nachstellung, Denunziation, auch Prügelei, das miese Portfolio menschlicher Niedrigkeiten, das sich im Verbund mit Kasernierung gerne Bahn bricht, lernte ich während dieser dreijährigen Verbannung (die ersten drei Jahre meines zweiten Lebensjahrzehnts) kennen, verabscheuen und als allzu bestimmendes Negativmerkmal menschlicher Lebenszusammenhänge verinnerlichen.
Zu sich zu stehen, bedeutet unter anderem, für sich zu sein, allein, nicht notwendigerweise einsam, aber doch in einer zarten Zurückgezogenheit, die geläufiges, den meisten Menschen wohlvertrautes Beisammensein nur episodenhaft zulässt. Die Scheu, sich gemein zu machen, ist bestimmend und sich gemein machen, heißt, sich im Mittelmaß zu bewegen, im Mittelmaß der Anschauungen, Verhältnisse und Verhaltensweisen. Das Miteinander im gemeinschaftlichen Verbund gleicht einem ausfließendem Klebstoff. Man bleibt leicht an ihm hängen (auch wenn man nicht hängen bleiben möchte).
Wohl dem, der ein paar Menschen kennt, gut kennt.
Drei Jahre Internat haben mir - gleichsam als Frucht des Bösen - eine Ahnung (keine Erkenntnis, dafür war ich noch zu jung) meiner Individualität vermittelt. Die Ahnung traf auf persönliche Anlage, das sei nicht unterschlagen. Antipathie, Nachstellung, Denunziation, auch Prügelei, das miese Portfolio menschlicher Niedrigkeiten, das sich im Verbund mit Kasernierung gerne Bahn bricht, lernte ich während dieser dreijährigen Verbannung (die ersten drei Jahre meines zweiten Lebensjahrzehnts) kennen, verabscheuen und als allzu bestimmendes Negativmerkmal menschlicher Lebenszusammenhänge verinnerlichen.
14/05/25 17:09
Für jemand, der Kunst macht, ist es vorteilhaft, bekannt zu sein, bzw. zu werden. Neben hilfreichen Kontakten ist es auch von Vorteil, voll und ganz von sich und dem eigenen Tun überzeugt zu sein oder zumindest den überzeugenden Anschein zu erwecken, man sei von sich und dem eigenen Werk voll und ganz überzeugt (Schein und Sein sind in dieser Hinsicht nicht unbedingt leicht zu trennen). Ich war schon immer ein schlechter Lügner. Da brauche ich mich über den geringen Bekanntheitsgrad meiner Person und meines Werks nicht zu wundern.
Es ist mir ein Rätsel, dass Autos immer noch viel Geld kosten. Schließlich gibt es Absatzprobleme. Die Automobilbranche stagniert (zumindest in Deutschland). Die Verkaufszahlen verharren nicht nur, sie sinken. Gemäß der These, dass die Nachfrage den Preis diktiert, müssten die Preise für Autos purzeln. Das tun sie aber nicht, im Gegenteil. Noch nie waren Autos so teuer wie augenblicklich. Rätselhaft!
Ein gelber Schlauch windet sich im Garten, vom Wasseranschluss in der Garage, ums Haus herum, bis zu einem hinter dem Haus gelegenen Areal, auf dem vor nicht allzu langer Zeit eine in die Jahre gekommene, zerzauste und brüchige Hecke stand, jetzt aber, nach sorgfältigen Rodungs- und Bodenarbeiten, frisch gesetzte Bodendecker in Reih und Glied prangen, sowie Rasensamen in großer Zahl. Die frische Saat braucht Wasser. Deshalb der Schlauch mit multifunktionalem Spritzkopf (den zu erwähnen ich vergessen habe). Einmal am Tag, meist am Abend, stehe ich, sofern es nicht regnet (im Moment reiht sich ein sonniger Tag an den anderen), mit Schlauch und Düse bewehrt vor der im Werden begriffenen Anpflanzung und sorge für Regenersatz.
Es ist mir ein Rätsel, dass Autos immer noch viel Geld kosten. Schließlich gibt es Absatzprobleme. Die Automobilbranche stagniert (zumindest in Deutschland). Die Verkaufszahlen verharren nicht nur, sie sinken. Gemäß der These, dass die Nachfrage den Preis diktiert, müssten die Preise für Autos purzeln. Das tun sie aber nicht, im Gegenteil. Noch nie waren Autos so teuer wie augenblicklich. Rätselhaft!
Ein gelber Schlauch windet sich im Garten, vom Wasseranschluss in der Garage, ums Haus herum, bis zu einem hinter dem Haus gelegenen Areal, auf dem vor nicht allzu langer Zeit eine in die Jahre gekommene, zerzauste und brüchige Hecke stand, jetzt aber, nach sorgfältigen Rodungs- und Bodenarbeiten, frisch gesetzte Bodendecker in Reih und Glied prangen, sowie Rasensamen in großer Zahl. Die frische Saat braucht Wasser. Deshalb der Schlauch mit multifunktionalem Spritzkopf (den zu erwähnen ich vergessen habe). Einmal am Tag, meist am Abend, stehe ich, sofern es nicht regnet (im Moment reiht sich ein sonniger Tag an den anderen), mit Schlauch und Düse bewehrt vor der im Werden begriffenen Anpflanzung und sorge für Regenersatz.
13/05/25 20:02
Bescheidenheit ist eine Tugend. Ich habe es nicht weit gebracht und werde es vermutlich auch nicht mehr weit bringen mit ihr. Dabei kann ich durchaus bescheiden sein. Aber meine Bescheidenheit ist eine aufgesetzte, nichts als Staffage. Eine Patina-Bescheidenheit. Kein Leuchten von Innen her. Nur oberflächlicher Schein. Hätte ich die Mittel, Ausschweifung und Luxus wären mein täglich Brot (ein völlig unpassender Vergleich in diesem Zusammenhang). So aber, mittellos, muss ich mich bescheiden, zwangsweise und entgegen meiner Neigung. Triumph eines widersprüchlichen, selbst verursachten Schicksals?
Bis zu einem gewissen Maß sind Kinder vor den Hässlichkeiten des Lebens geschützt. Nur wenn das Hässliche überhand nimmt und/oder von den Erwachsenen (warum auch immer, zumeist aus Unachtsamkeit) an sie herangetragen wird, bröckelt nach und nach der Schutz, wird löchrig, brüchig, bis er in sich zusammenfällt. Dann steht es da, das Kind, bloß, ein vorweggenommener Erwachsener, ohne ein Erwachsener sein zu können.
Auch Nicht-Handeln ist eine Form des Handelns, die zu Zeiten sogar ihre Berechtigung hat.
Wäre mein Sinnesapparat (Summe meiner Wahrnehmungsmöglichkeiten wie Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, etc.) ein anderer, wäre folglich auch die von mir wahrgenommene Welt eine andere. Kann ich daraus schließen, dass es eine Welt an sich nicht gibt?
Gleichberechtigung fordern Gesellschaften, denen die Entwicklung des Individuums am Herzen liegt. Dabei fußt diese Gleichberechtigung nicht auf Gleichheit der Menschen, sondern auf einigermaßen gleichen Verwirklichungsmöglichkeiten. Menschen sind nicht gleich, aber gleich berechtigt, sich zu entwickeln.
Künstlerische Arbeit kann dazu verleiten, sich selbst zu überschätzen (Hybris ist wohl generell eine Gefahr für den Mensch). Im gelingenden Fall hebt es das Künstler-Ich auf eine vermeintlich höhere, dem Alltagsgeschehen übergeordnete Ebene der Daseinsauffassung und -entfaltung. Dabei handelt es sich um einen verführerischen, wie sehr besonderen Trugschluss. Kunst hebt heraus, hinauf und hinein. Und manchmal führt sie ins Abseits, so nicht in den Abgrund.
Der Blick aus dem Fenster mag eine Täuschung sein, aber ich erliege dieser Täuschung gern. Schauen ist mir heilig.
Bis zu einem gewissen Maß sind Kinder vor den Hässlichkeiten des Lebens geschützt. Nur wenn das Hässliche überhand nimmt und/oder von den Erwachsenen (warum auch immer, zumeist aus Unachtsamkeit) an sie herangetragen wird, bröckelt nach und nach der Schutz, wird löchrig, brüchig, bis er in sich zusammenfällt. Dann steht es da, das Kind, bloß, ein vorweggenommener Erwachsener, ohne ein Erwachsener sein zu können.
Auch Nicht-Handeln ist eine Form des Handelns, die zu Zeiten sogar ihre Berechtigung hat.
Wäre mein Sinnesapparat (Summe meiner Wahrnehmungsmöglichkeiten wie Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, etc.) ein anderer, wäre folglich auch die von mir wahrgenommene Welt eine andere. Kann ich daraus schließen, dass es eine Welt an sich nicht gibt?
Gleichberechtigung fordern Gesellschaften, denen die Entwicklung des Individuums am Herzen liegt. Dabei fußt diese Gleichberechtigung nicht auf Gleichheit der Menschen, sondern auf einigermaßen gleichen Verwirklichungsmöglichkeiten. Menschen sind nicht gleich, aber gleich berechtigt, sich zu entwickeln.
Künstlerische Arbeit kann dazu verleiten, sich selbst zu überschätzen (Hybris ist wohl generell eine Gefahr für den Mensch). Im gelingenden Fall hebt es das Künstler-Ich auf eine vermeintlich höhere, dem Alltagsgeschehen übergeordnete Ebene der Daseinsauffassung und -entfaltung. Dabei handelt es sich um einen verführerischen, wie sehr besonderen Trugschluss. Kunst hebt heraus, hinauf und hinein. Und manchmal führt sie ins Abseits, so nicht in den Abgrund.
Der Blick aus dem Fenster mag eine Täuschung sein, aber ich erliege dieser Täuschung gern. Schauen ist mir heilig.
12/05/25 16:13
Wer weiß, dass er sich selbst am nächsten steht, muss nicht nur an sich selbst denken. Er ist sich seiner selbst sicher.
Sprache ist ein Mittel des Ausdrucks. Sie dient (auch) der Verständigung. Es liegt nahe, sie zu untersuchen und ihre Elemente zu definieren. So lang diese Analyse der Sprache und der Verständigung nutzt, ist dagegen nichts einzuwenden. Doch hinterlassen Definitionen auch den Eindruck von Unmissverständlichkeit (letztlich Ziel einer Definition). Sprache aber kann immer missverstanden werden (zumindest, wenn sie von Menschen gesprochen wird).
Ich weiß von mir durch Eigenwahrnehmung und durch mir gegenüber geäußerte Wahrnehmung anderer. Dass ich mich wahrnehmen kann, scheint mir bedeutungsvoll, irrender wie bestätigender Weise (was auch für die mir entgegengebrachten Wahrnehmungen anderer gilt). Meine Identität ist im Wesentlichen eine beobachtete (wahrgenommene).
Sprache ist ein Mittel des Ausdrucks. Sie dient (auch) der Verständigung. Es liegt nahe, sie zu untersuchen und ihre Elemente zu definieren. So lang diese Analyse der Sprache und der Verständigung nutzt, ist dagegen nichts einzuwenden. Doch hinterlassen Definitionen auch den Eindruck von Unmissverständlichkeit (letztlich Ziel einer Definition). Sprache aber kann immer missverstanden werden (zumindest, wenn sie von Menschen gesprochen wird).
Ich weiß von mir durch Eigenwahrnehmung und durch mir gegenüber geäußerte Wahrnehmung anderer. Dass ich mich wahrnehmen kann, scheint mir bedeutungsvoll, irrender wie bestätigender Weise (was auch für die mir entgegengebrachten Wahrnehmungen anderer gilt). Meine Identität ist im Wesentlichen eine beobachtete (wahrgenommene).
09/05/25 15:30
Der Mensch ist ein Expressionist (manchmal wider Willen). Nicht im Sinn der bekannten Kunstauffassung, sondern in der Weise sichtbar zu sein, solange er lebt, mehr oder weniger bewusst, auf die ein oder andere Art. Dieser existenzielle Expressionismus ist nicht allein den Künstlern vorbehalten, auch wenn sie ihm aus intern-professionellen Gründen näher stehen. Auch ein wenig spektakuläres Leben bringt sich zum Ausdruck.
Das menschliche Ausdrucksverlangen steht in einem nicht immer entspannten Verhältnis zum Ausdrucksvermögen. Zwischen "mehr zu verlangen als zu vermögen" und "mehr zu vermögen als zu verlangen" hat der Mensch sein individuelles Maß zu suchen und herzustellen. Sein Wollen und sein Tun kreisen dabei um und bemessen sich an einem (möglichst ihm entsprechenden) Inhalt, der seinem Leben Sinn verleiht (selbst wenn ihm nach einem Sinn überhaupt nicht der Sinn steht).
Allzu viele Richtungswechsel gestattet ein Leben nicht (man kann sich nicht ständig neu erfinden). Kein Richtungswechsel tut ihm nicht gut. Zum Glück zwingen manchmal die Verhältnisse, entweder anzuhalten oder sich in die ein oder andere Richtung zu bewegen.
Das menschliche Ausdrucksverlangen steht in einem nicht immer entspannten Verhältnis zum Ausdrucksvermögen. Zwischen "mehr zu verlangen als zu vermögen" und "mehr zu vermögen als zu verlangen" hat der Mensch sein individuelles Maß zu suchen und herzustellen. Sein Wollen und sein Tun kreisen dabei um und bemessen sich an einem (möglichst ihm entsprechenden) Inhalt, der seinem Leben Sinn verleiht (selbst wenn ihm nach einem Sinn überhaupt nicht der Sinn steht).
Allzu viele Richtungswechsel gestattet ein Leben nicht (man kann sich nicht ständig neu erfinden). Kein Richtungswechsel tut ihm nicht gut. Zum Glück zwingen manchmal die Verhältnisse, entweder anzuhalten oder sich in die ein oder andere Richtung zu bewegen.
08/05/25 17:03
Ich behaupte nicht, meine Art zu leben, wäre die richtige. Sie ist für mich richtig. Andere leben anders. Das ist okay. Lebenseinstellungen, die (mir) vorschreiben - offen oder versteckt -, wie zu leben sei, sind mir unangenehm. Im Grunde genommen lehne ich sie ab. Das Individuum hat für mich der Gemeinschaft gegenüber Vorrang. Anders gesagt: Gemeinschaft bemisst sich für mich an der Art, ob und wie sie Individualität fördert und entwickeln hilft. Es steht dabei außer Frage, dass jede Individualität das für sie stimmige Maß an gemeinschaftlicher Verantwortung zu übernehmen hat.
Die Realität, wie sie sich mir darstellt, ist mindestens so ..., wie nicht ... Also kein Anlass zu ...
Objektivität als Annahme subjektunabhängiger Erkenntnis, Subjektivität als Ablehnung dieser objektivierenden Fiktion.
Jede Betrachtung verändert die Welt, die ihrerseits wiederum die Betrachtung verändert.
Je nach Blickwinkel ist die Welt etwas fest Umrissenes oder ein im Entstehen Begriffenes (Übergänge inbegriffen). Einmal schaue ich aufs Resultat, einmal auf den (Entstehungs-, Wandlungs-) Prozess.
Die Fantasie spielt in allem eine größere Rolle als gemeinhin zugebilligt. Weniger im Spiegel eines zu erreichenden Ziels, sondern auf dem Weg dorthin.
Eine Orientierungshilfe (zum Beispiel fürs Leben) sollte so einfach wie umfassend sein.
Man lebt (immer) in Verhältnissen, die verhältnismäßig kompliziert sind.
Die Realität, wie sie sich mir darstellt, ist mindestens so ..., wie nicht ... Also kein Anlass zu ...
Objektivität als Annahme subjektunabhängiger Erkenntnis, Subjektivität als Ablehnung dieser objektivierenden Fiktion.
Jede Betrachtung verändert die Welt, die ihrerseits wiederum die Betrachtung verändert.
Je nach Blickwinkel ist die Welt etwas fest Umrissenes oder ein im Entstehen Begriffenes (Übergänge inbegriffen). Einmal schaue ich aufs Resultat, einmal auf den (Entstehungs-, Wandlungs-) Prozess.
Die Fantasie spielt in allem eine größere Rolle als gemeinhin zugebilligt. Weniger im Spiegel eines zu erreichenden Ziels, sondern auf dem Weg dorthin.
Eine Orientierungshilfe (zum Beispiel fürs Leben) sollte so einfach wie umfassend sein.
Man lebt (immer) in Verhältnissen, die verhältnismäßig kompliziert sind.
06/05/25 20:00
Es gibt kein vollkommenes Erkennen, nur ein kürzer oder länger währendes. Man kann weit kommen damit, wenn auch nicht ans Ende (oder den Anfang).
Aktuell wird gern die Forderung nach Bürokratieabbau laut. Berechtigt, wie ich finde. Nur wie soll das gehen? Man müsste bereits in der Schule damit beginnen, auch bei den Eltern. Entbürokratisierung der Seelen! Das Motto der Stunde. Nicht zu vergessen diejenigen, die im Berufsleben stehen und tagtäglich bürokratischer Kontamination ausgesetzt sind. Turnusmäßig eine entbürokratisierende Weiterbildung könnte helfen.
Ein weit verbreiteter, Bürokratie Vorschub leistender Grund ist die Scheu des Menschen in allzu hierarchisch organisierten Arbeitsverhältnissen selbständige Entscheidungen zu treffen und zu verantworten. Statt dessen richtet er sich nach möglichst schriftlich vorliegenden Anweisungen (von oben kommend und welcher Art auch immer). Das fördert zwar die Bürokratie, aber man ist auf der sicheren Seite. Und dann ist da noch die Gruppe derjenigen, denen es Freude bereitet, Anweisungen zu verfassen, nach dem Motto: was geschrieben steht, kann nicht schief gehen. Ihnen geht Dokumentation über alles.
Weder bin ich ausschließlich Einzel-, noch ausschließlich Gemeinschaftswesen. Bei mir macht's die Mischung, die allerdings deutlich zum Schicksal eines Einzelwesens tendiert (wofür es sicher Gründe gibt).
Wie man an (von mir gern verwendeten) Sätzen mit "Ich bin ..." ablesen kann, bin ich selbstverliebt. Ich bin es schon allein aus dem Grund, weil man mir immer wieder weis zu machen versucht, so etwas wie ein Selbst gebe es gar nicht. Hauptargument: Kein Mensch wäre in der Lage ganz aus sich selbst heraus zu existieren. Ich halte das für eine Binsenweisheit, die unberücksichtigt lässt, dass Menschen auch in Gemeinschaften nicht unbedingt aus sich selbst heraus und für sich leben können.
Der kleine Unterschied: "aus sich heraus" und "aus sich selbst heraus". Erstere Formulierung etwas neutral, unpersönlich, letztere unmissverständlich eigenfokussiert.
Außerdem: Selbstlosigkeit ohne ein Selbst?
Selbst ohne (erklärtermaßen) in Beziehungen zu leben (was natürlich reine Fiktion ist), finde ich mich täglich neu in einem (nicht immer erfreulichen) Zusammenhang wechselseitiger Bezogenheiten wieder.
Es gilt: ich bin allein und bin es nicht, oder, ich bin nicht allein und bin es doch. Ich weiß nicht warum, aber die zweite Formulierung sagt mir mehr zu.
Aktuell wird gern die Forderung nach Bürokratieabbau laut. Berechtigt, wie ich finde. Nur wie soll das gehen? Man müsste bereits in der Schule damit beginnen, auch bei den Eltern. Entbürokratisierung der Seelen! Das Motto der Stunde. Nicht zu vergessen diejenigen, die im Berufsleben stehen und tagtäglich bürokratischer Kontamination ausgesetzt sind. Turnusmäßig eine entbürokratisierende Weiterbildung könnte helfen.
Ein weit verbreiteter, Bürokratie Vorschub leistender Grund ist die Scheu des Menschen in allzu hierarchisch organisierten Arbeitsverhältnissen selbständige Entscheidungen zu treffen und zu verantworten. Statt dessen richtet er sich nach möglichst schriftlich vorliegenden Anweisungen (von oben kommend und welcher Art auch immer). Das fördert zwar die Bürokratie, aber man ist auf der sicheren Seite. Und dann ist da noch die Gruppe derjenigen, denen es Freude bereitet, Anweisungen zu verfassen, nach dem Motto: was geschrieben steht, kann nicht schief gehen. Ihnen geht Dokumentation über alles.
Weder bin ich ausschließlich Einzel-, noch ausschließlich Gemeinschaftswesen. Bei mir macht's die Mischung, die allerdings deutlich zum Schicksal eines Einzelwesens tendiert (wofür es sicher Gründe gibt).
Wie man an (von mir gern verwendeten) Sätzen mit "Ich bin ..." ablesen kann, bin ich selbstverliebt. Ich bin es schon allein aus dem Grund, weil man mir immer wieder weis zu machen versucht, so etwas wie ein Selbst gebe es gar nicht. Hauptargument: Kein Mensch wäre in der Lage ganz aus sich selbst heraus zu existieren. Ich halte das für eine Binsenweisheit, die unberücksichtigt lässt, dass Menschen auch in Gemeinschaften nicht unbedingt aus sich selbst heraus und für sich leben können.
Der kleine Unterschied: "aus sich heraus" und "aus sich selbst heraus". Erstere Formulierung etwas neutral, unpersönlich, letztere unmissverständlich eigenfokussiert.
Außerdem: Selbstlosigkeit ohne ein Selbst?
Selbst ohne (erklärtermaßen) in Beziehungen zu leben (was natürlich reine Fiktion ist), finde ich mich täglich neu in einem (nicht immer erfreulichen) Zusammenhang wechselseitiger Bezogenheiten wieder.
Es gilt: ich bin allein und bin es nicht, oder, ich bin nicht allein und bin es doch. Ich weiß nicht warum, aber die zweite Formulierung sagt mir mehr zu.
05/05/25 19:34
Suchen und Finden sind grundverschiedene Haltungen mit grundverschiedener Erfüllungsdimension, aber durchaus vergleichbar.
Was für ein Glück, zum Fenster hinauszuschauen und erkennen zu können, dass einem der Wind gerade nicht um die Ohren pfeift.
Welche Bedeutung etwas für mich hat (und ob überhaupt), bestimme ich und das jeweilige etwas.
Zu tun und zu lassen im rechten Sinn und richtigen Verhältnis, ist erstrebenswert und selten einfach.
Sinn ist sinnreich, aber nicht unbedingt immer sinnvoll.
Falsch und richtig als endliche Bestimmungen. Ob sie falsch oder richtig sind, kommt darauf an.
Es kann interessant und lehrreich sein, nach dem Sinn des Lebens zu fragen. Besser, ich lebe ihn.
Was für ein Glück, zum Fenster hinauszuschauen und erkennen zu können, dass einem der Wind gerade nicht um die Ohren pfeift.
Welche Bedeutung etwas für mich hat (und ob überhaupt), bestimme ich und das jeweilige etwas.
Zu tun und zu lassen im rechten Sinn und richtigen Verhältnis, ist erstrebenswert und selten einfach.
Sinn ist sinnreich, aber nicht unbedingt immer sinnvoll.
Falsch und richtig als endliche Bestimmungen. Ob sie falsch oder richtig sind, kommt darauf an.
Es kann interessant und lehrreich sein, nach dem Sinn des Lebens zu fragen. Besser, ich lebe ihn.