Jun 2025

Traum. Befinde mich in einem Schnellrestaurant. Bin als Aushilfe tätig. Es geht turbulent zu. Der Laden brummt. Die Besitzerin, eine nette, überaus sympathische Frau, die mir durchaus näher kommen könnte. Sie fragt mich, ob ich nächsten Sonntag wieder einspringen würde. Ich sage, ja, um elf Uhr, wie immer. Geht es auch früher, fragt sie mich. Ich antworte, das wäre dann eine Zwölf-Stunden-Schicht, eigentlich zu lang für mich, ich hätte mir geschworen: kein Stress. Daraufhin fragt sie mich nach meinem Beruf. Ich erzähle ihr von meinen verschiedenen Beschäftigungen, die sie erstaunt, fast ein wenig ungläubig, zur Kenntnis nimmt, und spüre dabei, dass ich mich dieser Frau zu Liebe auch auf eine Zwölf-Stunden-Schicht einlassen werde. In diesem Moment tritt ein weiß gekleideter Mann mit Bäckermütze aus der Küche und lässt von einem Holzbrett mit großem Schwung einen riesigen, halbmondförmigen, flachen Weißbrot-Fladen auf die Theke gleiten. Ich halte das mir entgegen rutschende, noch ofenwarme Brot mit einer Hand auf, bevor es über die Theke hinaus zu Boden fällt.

Fühle mich zugleich arbeitsam und tendenziell abgespannt. Eine seltsame Mischung aus energischem Antrieb (woher?) und unaufhaltsam zunehmender, willenseinschränkender Müdigkeit.

Zunächst ist man damit beschäftigt, überaus Wichtiges zu erledigen. Dann erkennt man, dass das überaus Wichtige gar nicht so wichtig ist. Und irgendwann zum Schluss gibt es nichts Wichtiges mehr.

Ich pflege eine kulturpessimistische Einstellung verbunden mit kulturoptimistischer Hoffnung.

Kunstschaffende stehen künstlerisch mit ihrem Leben ein. Das Leben steht in künstlerischer Hinsicht mit den Kunstschaffenden ein. Für beide Aussagen gibt es gute Gründe und, allzu eng (absolut) gefasst, schlechte Wahrheiten.