14/11/23 19:34
Viel Lob für ein Auftragswerk. Eine schöne Arbeit, durchaus. Ich würde sie auch loben (würde man mich um eine Stellungnahme bitten). Ich frage mich nur, warum andere, nicht weniger gelungene Arbeiten nicht auch so überschwänglich gelobt werden. Nun ja, Künstler können wohl nie genug Lob bekommen.
Man wird sonderbar im Alter. Andere, Jüngere registrieren das vermutlich schärfer als man selbst. Man kann hoffen, dass sie über die Sonderbarkeiten mit Humor hinweggehen (vielleicht eingedenk des eigenen, noch bevorstehenden Älterwerdens), anstatt sich genervt abzuwenden.
Ich finde diese ständigen Bemerkungen zum Thema Alter ziemlich lästig. Ich sollte mir das abgewöhnen. Es könnte der Eindruck entstehen, ich kokettiere mit meinem Alter (geht das überhaupt?).
Wenn Ältere zu Jugendlichen sprechen, kommt selten etwas Gescheites dabei heraus. Ich zum Beispiel sage einer Zwanzigjährigen, dass ihr Pullover mit den unterschiedlich breiten, braunen und weißen Querstreifen ihr gut stehen würde, aber zu meiner Jugendzeit auch (schon einmal) Mode war. Dabei ist sie sichtbar glücklich einzigartig up to date modisch gekleidet zu sein. Welcher Jugendliche hört gern, dass alles schon einmal da war?
Der Gänsebraten (Gänse mögen mir verzeihen) am 11.11. war auch dieses Jahr wieder vorzüglich. Ich finde, er schmeckt am besten, wenn man ihn nicht selbst zubereiten muss.
Immer deutlicher das Erleben, dass im künstlerischen Procedere so etwas wie Entscheidung gar keine entscheidende Rolle spielt. Je weniger ich selbst entschieden habe, desto besser das Werk (was vermutlich etwas überpointiert formuliert ist, aber doch irgendwie stimmt, zumindest heutzutage und für mich).
Für einen Individualisten ist es kaum begreiflich, dass andere eventuell auch Individualisten sind (sein können).
Er kannte jemand, der in Büchern stöberte, wie ein Krimskramssammler im Flohmarktramsch. Kam ihm schön Formuliertes und/oder Geistreiches unter die Augen, musste er sich das sofort notieren. Er war ein Sympathisant des Mikroexzerpts.
Manchmal kann es sehr erholsam sein, sich für einen begrenzten Zeitraum zu exkommunizieren.
Die wenig schmeichelhafte und darum um so bedrückendere Erkenntnis, so viel zu sagen zu haben und so wenig bieten zu können.
Ich hatte (und habe noch, auch wenn sie seit zwanzig Jahren tot ist) einen anderen Bezug zur Mutter als mein Bruder, trotz pubertärer Rebellion verständnisvoller und (vor allem) nachsichtiger. Warum das bei meinem Bruder nicht so ist, werde ich vermutlich nie (mehr) erfahren.
Vergangenes ist vergangen, wenn es mit keinerlei Sehnsucht mehr verbunden ist. Diese Person muss ich nicht mehr kennen, diesen Ort auch nicht. Und am Ende kennt man gar nichts mehr, lässt alles ohne Last zurück.
Man wird sonderbar im Alter. Andere, Jüngere registrieren das vermutlich schärfer als man selbst. Man kann hoffen, dass sie über die Sonderbarkeiten mit Humor hinweggehen (vielleicht eingedenk des eigenen, noch bevorstehenden Älterwerdens), anstatt sich genervt abzuwenden.
Ich finde diese ständigen Bemerkungen zum Thema Alter ziemlich lästig. Ich sollte mir das abgewöhnen. Es könnte der Eindruck entstehen, ich kokettiere mit meinem Alter (geht das überhaupt?).
Wenn Ältere zu Jugendlichen sprechen, kommt selten etwas Gescheites dabei heraus. Ich zum Beispiel sage einer Zwanzigjährigen, dass ihr Pullover mit den unterschiedlich breiten, braunen und weißen Querstreifen ihr gut stehen würde, aber zu meiner Jugendzeit auch (schon einmal) Mode war. Dabei ist sie sichtbar glücklich einzigartig up to date modisch gekleidet zu sein. Welcher Jugendliche hört gern, dass alles schon einmal da war?
Der Gänsebraten (Gänse mögen mir verzeihen) am 11.11. war auch dieses Jahr wieder vorzüglich. Ich finde, er schmeckt am besten, wenn man ihn nicht selbst zubereiten muss.
Immer deutlicher das Erleben, dass im künstlerischen Procedere so etwas wie Entscheidung gar keine entscheidende Rolle spielt. Je weniger ich selbst entschieden habe, desto besser das Werk (was vermutlich etwas überpointiert formuliert ist, aber doch irgendwie stimmt, zumindest heutzutage und für mich).
Für einen Individualisten ist es kaum begreiflich, dass andere eventuell auch Individualisten sind (sein können).
Er kannte jemand, der in Büchern stöberte, wie ein Krimskramssammler im Flohmarktramsch. Kam ihm schön Formuliertes und/oder Geistreiches unter die Augen, musste er sich das sofort notieren. Er war ein Sympathisant des Mikroexzerpts.
Manchmal kann es sehr erholsam sein, sich für einen begrenzten Zeitraum zu exkommunizieren.
Die wenig schmeichelhafte und darum um so bedrückendere Erkenntnis, so viel zu sagen zu haben und so wenig bieten zu können.
Ich hatte (und habe noch, auch wenn sie seit zwanzig Jahren tot ist) einen anderen Bezug zur Mutter als mein Bruder, trotz pubertärer Rebellion verständnisvoller und (vor allem) nachsichtiger. Warum das bei meinem Bruder nicht so ist, werde ich vermutlich nie (mehr) erfahren.
Vergangenes ist vergangen, wenn es mit keinerlei Sehnsucht mehr verbunden ist. Diese Person muss ich nicht mehr kennen, diesen Ort auch nicht. Und am Ende kennt man gar nichts mehr, lässt alles ohne Last zurück.