Kunsttherapie ist eine künstlerische Therapieform. Sie orientiert sich an Gestaltungsprozessen der Bildenden Kunst ohne selbst Kunst hervorbringen zu wollen. Obwohl der Begriff Kunst alle Künste (Musik, Literatur, Tanz, Schauspiel, Architektur, u.a.) in sich vereint, bezieht sich Kunsttherapie auf Arbeitsweisen malerischen, zeichnerischen wie plastisch-skulpturalen Gestaltens.
Kunsttherapie regt über einen gestalterisch-spielerischen Umgang mit Farbe, Linie und Form die Entdeckung und Entwicklung individueller Kreativität und Ausdruckskraft an. Dies ist ihr besonderes Anliegen und wesentliches therapeutisches Vermögen. Angesprochen ist der ganze Mensch in seiner je eigenen (Er)Lebenssituation.
Spielfeld der Kunsttherapie ist der Gestaltungsprozess als solcher. Das Machen hat Vorfahrt. Schönheit der Gestaltung steht nicht im Vordergrund, ist aber nicht ausgeschlossen. Für die (Eigen)Wahrnehmung wie für die Selbstentwicklung bilden die im kunsttherapeutischen Verlauf entstehenden Bildresultate die strukturierende Grundlage.
Kunsttherapie leistet personenzentrierte und prozessorientierte Unterstützung. Sie trainiert auf dieser Basis die Wahrnehmung im Kontakt mit Aussen- wie Innenwelt speziell in ihrer emotionalen, herzgerichteten Qualität. Sie stabilisiert und intensiviert Kommunikation im Zusammenhang mit der eigenen Biografie und vor ihrem Hintergrund.