Weise ist, sich auch übermorgen noch über ein geschmackvolles Erlebnis freuen zu können. Man sieht sich in der Pflicht, etwas für den (guten) Geschmack zu tun. Das kann auch vorübergehende Enthaltsamkeit mit sich bringen.

Gerade weil er es besser weiß, scheint sich der geistig Regsame der banalen Trägheit allgemeiner Verhältnisse gegenüber in Schweigen zu hüllen. Manchmal wäre ein Machtwort angebracht. Aber ist es damit getan?

Was man in seiner hemmenden Wirkung leicht übersieht, ist die einschläfernde Behäbigkeit mancher (allzu vieler!?) Zeitgenossen.

Die zunehmende Dominanz der Wohlstandsverwahrlosung lässt eine Gesellschaft verarmen.

Bei aller Verdeutlichung erscheinen statistische Verhältnisse (obwohl mathematisch gültig) unter dem Blickwinkel des Lebensbezugs als Missverhältnisse. Sie zementieren eine scheinbare (Zahlen)Wahrheit, die für einen persönlich völlig belanglos sein kann (zum Beispiel, dass man kürzer oder länger lebt wie der Durchschnitt der Bevölkerung).

Die scheinbare Folgerichtigkeit von Ereignissen täuscht über ihren zufälligen Charakter hinweg. Wir leben mehr im Plansoll als uns lieb sein dürfte.

Gäbe es nicht diejenigen, die aus allem und jedem (verdeckt oder offen) ausschließlich ihren eigenen Vorteil herausschlagen!

Zuviel Staat schädigt eine Gesellschaft, zu wenig Staat auch. Wie immer im Leben: eine Sache der Abwägung.