Lebenserfahrung geht hervor aus dem Nachdenken über das Leben, gepaart mit der erlebten Einsicht in seine Vielschichtigkeit.

Sollten nicht gerade Dinge und Situationen des täglichen Bedarfs (gerade wegen ihres wiederholenden Charakters) besondere ästhetische Wertschätzung verdienen?

Zunächst tat er alles, um sich aus dem Dunstkreis seines Elternhauses heraus zu entwickeln (Hauptsache fort!). Als ihm das - eigener Ansicht nach - gelungen war, musste er in fortgeschrittenerem Alter erkennen, dass seine Verbindung zur Ursprungsfamilie keineswegs gekappt war. Er war ihr fern und doch nah zugleich. Es lag auf der Hand, dass Ferne und Nähe irgendwie miteinander zu tun hatten. Dieses Irgendwie zu erkunden, blieb seinen späten Jahren vorbehalten.

"Make Germany great again", eine für mich unhaltbare (ja fast katastrophale) Äußerung, nicht zu denken und nicht zu verlauten. Statt dessen scheint mir Bescheidenheit eingedenk eigener Fähigkeiten eine angemessene Haltung im Miteinander der Staaten zu sein. Wobei: "Make Europe great again" wäre aktuell schon ein lohnenswertes Projekt.

Das Wort führen zu können, ohne es führen zu müssen.

Auf dem Weg der Erkenntnis bewegt sich der Mensch unaufhörlich voran. Dem letztendlichen Ziel kommt er dabei nicht näher, obwohl es sich hierbei eingestandener oder uneingestandener Weise um den eigentlichen Antrieb seines Erkenntnisstrebens handelt.

Erziehung ist im besten Fall Anleitung zur Selbsterziehung.

Dass mein Seelenleben (sowohl Seele wie Leben sind unscharfe Begriffe für unscharfe Sachverhalte) sich (aus naturwissenschaftlichem Blickwinkel) elektrischen (elektronischen?) Prozessen verdankt, stellt eine ästhetische Verarmung dar (selbst wenn sie richtig ist).

Zivilisation heißt: sich in mehr oder weniger gelingender Weise von Natur zu distanzieren, ohne die eigene Natur dabei aus den Augen zu verlieren.