Verhältnisse sind nicht so streng getrennt (und auch nicht zu trennen) wie angenommen wird. Wir sind durchaus in der Lage, auf den ersten Blick Unvereinbares in Verbindung zu bringen und verbindlich zu leben. So müssen sich zum Beispiel Kunstschaffen und Familie, Familie und Beruf überhaupt, nicht per se ausschließen, wenngleich es sich zugegebenermaßen um eine nicht zu unterschätzende integrative Herausforderung handelt.

Mein Körper macht mit mir, was er will. Schon dass er mir jeden Tag Knall auf Fall mein Alter offeriert, obwohl ich ihn doch gar nicht darum gebeten habe, ist eine Unverschämtheit.

RSK. Ein einziges Mal kommt sie zu Besuch. Man begegnet sich in der Cafeteria. Sein Anstaltszimmer wäre ihm zu intim für diesen prekären Anlass. Dass sie immer noch eine attraktive Frau ist, denkt er sich. Dass sie ihn immer noch, sobald sie vor ihn hintritt, für sich einzunehmen (ihn in ihren Bann zu schlagen) vermag, spürt er unmittelbar. Und des weiteren sagt er sich, dass er dieser Frau, gerade weil sie einen derart starken Einfluss auf ihn ausübt, nie hätte begegnen und sich schon gar nicht auf ein Zusammenleben mit ihr hätte einlassen dürfen. Eine Frau darf einen nicht seelisch ruinieren können. Dieser Gedanke beschäftigt ihn noch, als er den Schlüssel, es ist der Schlüssel zu seiner Wohnung, den sie vor ihrem Abgang, kaum Notiz von ihm nehmend, wortlos auf den Tisch gelegt hat, an sich nimmt.

Es gilt, in den Ecken zu kramen, in denen man noch nie oder schon lang nicht mehr herumgekramt hat. Vielleicht hat sich wider Erwarten etwas eingefunden dort. Oder man hat in zurückliegenden Kramaktionen etwas übersehen, das man jetzt überraschender Weise neu entdeckt. Mir fiel neulich auf dem Dachboden, den ich auf der Suche nach einem passenden Karton durchstöberte, eine mir zunächst unbekannte Mappe mit Zeichnungen in die Hände. Sie enthielt drei Blätter, auf denen jeweils ein ausgestopfter Vogel, eine Kaffeekanne mit Tasse und ein ziemlich hässliches Gesicht zu sehen waren. Auf der Rückseite der Blätter stand mein Name und die Klasse. Schul-Arbeiten also, dachte ich mir, deine, und war erstaunt: Der Junge hat Talent.