Zum Glück machen viele Menschen etwas aus sich. Was wäre das Leben sonst für eine trostlose Veranstaltung.

Eigentlich könnte man zufrieden sein. Aber man ist es nicht. Man lebt in der mehr oder weniger uneingestandenen und nicht hinterfragten Erwartung, dass es immer noch etwas geben könnte - etwas
Besseres zumal -, um zufrieden zu sein oder so zufrieden zu sein, wie es sich gehört. Man ist Zufriedenheitsentwickler, erfolgreich und ein wenig schamlos.

Nicht, dass ich ständig nach neuen Themen suchen würde. Aber ab und an, mit schöner Regelmäßigkeit, fällt mir eins zu. Dann beschäftige ich mich eine Weile mit ihm und es mit mir. Möglicherweise ergibt sich ein neues oder verwandtes Thema, usw. Methodisch eher ein Zufälligkeitsgeschehen, aber mit zuweilen sehr interessanten Entdeckungen.

Die kleinen Nebenjobs, mit Hilfe derer man sich mal eben so über Wasser hält.

Die ethisch-ästhetisch-moralische Seite des (menschlichen) Daseins (gibt es überhaupt eine andere?) findet zu wenig Berücksichtigung, gemessen an der Tatsache, dass sie unbezahlbar ist.

Jede Entscheidung ist zweifelhaft, weil sie den Zweifel immer schon in sich trägt. Man entscheidet sich, und das ist Wesen der Entscheidung, indem man sich über den/die Zweifel hinwegsetzt.

Der Bewertungswahnsinn im Internet, der einem Vertrauen und Seriosität bescheinigen soll (und tatsächlich mitunter bescheinigt).

Da religiöser Fundamentalismus (eigentlich konfessioneller, da es einen religiösen nicht geben kann) sich nicht vorzustellen vermag, dass man ohne Gott gedeihlich lebt, bekämpft er (und hasst auch zuweilen) alle, die ohne Gott gedeihlich leben.

Die Zeit, da die Vernunft noch frisch war, haben wir hinter uns. Jetzt müsste es um die Frische umfassender ”akausaler” Erkenntnis gehen, was auch eine Frage der Ästhetik ist.

Humor kann kränken, vor allem solche, die keinen haben.

Wie man es dreht und wendet, der Mensch bleibt sein Leben lang ein Fürsorgezögling, wobei er viel unternimmt, um diese Erkenntnis zu verdrängen.

Am gewagtesten sind Entscheidungen, die das Leben betreffen, also auch den Tod.