15/05/25 17:20
Die Mehrheit meiner Zeitgenossen fährt in Urlaub. Völlig normal für sie, ein-, zwei-, ja auch dreimal im Jahr ihr Dasein an einen anderen Ort zu verpflanzen (in der Hoffnung auf andere Verhältnisse und andere Zeit?). Die Gründe für dieses Massenphänomen (man muss es so nennen) sind vielfältig. Etwas anderes, neues, in jedem Fall nicht das von zuhause Bekannte. Nicht immer steht Erholung im Vordergrund. Man will schließlich etwas erleben, etwas Schönes, noch nie Erlebtes.
Zu sich zu stehen, bedeutet unter anderem, für sich zu sein, allein, nicht notwendigerweise einsam, aber doch in einer zarten Zurückgezogenheit, die geläufiges, den meisten Menschen wohlvertrautes Beisammensein nur episodenhaft zulässt. Die Scheu, sich gemein zu machen, ist bestimmend und sich gemein machen, heißt, sich im Mittelmaß zu bewegen, im Mittelmaß der Anschauungen, Verhältnisse und Verhaltensweisen. Das Miteinander im gemeinschaftlichen Verbund gleicht einem ausfließendem Klebstoff. Man bleibt leicht an ihm hängen (auch wenn man nicht hängen bleiben möchte).
Wohl dem, der ein paar Menschen kennt, gut kennt.
Drei Jahre Internat haben mir - gleichsam als Frucht des Bösen - eine Ahnung (keine Erkenntnis, dafür war ich noch zu jung) meiner Individualität vermittelt. Die Ahnung traf auf persönliche Anlage, das sei nicht unterschlagen. Antipathie, Nachstellung, Denunziation, auch Prügelei, das miese Portfolio menschlicher Niedrigkeiten, das sich im Verbund mit Kasernierung gerne Bahn bricht, lernte ich während dieser dreijährigen Verbannung (die ersten drei Jahre meines zweiten Lebensjahrzehnts) kennen, verabscheuen und als allzu bestimmendes Negativmerkmal menschlicher Lebenszusammenhänge verinnerlichen.
Zu sich zu stehen, bedeutet unter anderem, für sich zu sein, allein, nicht notwendigerweise einsam, aber doch in einer zarten Zurückgezogenheit, die geläufiges, den meisten Menschen wohlvertrautes Beisammensein nur episodenhaft zulässt. Die Scheu, sich gemein zu machen, ist bestimmend und sich gemein machen, heißt, sich im Mittelmaß zu bewegen, im Mittelmaß der Anschauungen, Verhältnisse und Verhaltensweisen. Das Miteinander im gemeinschaftlichen Verbund gleicht einem ausfließendem Klebstoff. Man bleibt leicht an ihm hängen (auch wenn man nicht hängen bleiben möchte).
Wohl dem, der ein paar Menschen kennt, gut kennt.
Drei Jahre Internat haben mir - gleichsam als Frucht des Bösen - eine Ahnung (keine Erkenntnis, dafür war ich noch zu jung) meiner Individualität vermittelt. Die Ahnung traf auf persönliche Anlage, das sei nicht unterschlagen. Antipathie, Nachstellung, Denunziation, auch Prügelei, das miese Portfolio menschlicher Niedrigkeiten, das sich im Verbund mit Kasernierung gerne Bahn bricht, lernte ich während dieser dreijährigen Verbannung (die ersten drei Jahre meines zweiten Lebensjahrzehnts) kennen, verabscheuen und als allzu bestimmendes Negativmerkmal menschlicher Lebenszusammenhänge verinnerlichen.