01/07/25 21:39
Jahreszeiten besitzen ihre Besonderheit (das ist nicht unbedingt erwähnenswert; jeder weiß das). So auch gegenwärtig, da sich sommerliche Tage mit hitzesteigernder Vehemenz aneinanderreihen. Um nicht übermäßig ins Schwitzen zu geraten, verlangsame ich meinen Schritt und gehe auch sonst eher gemächlich meinen Verrichtungen nach. Langsam zu sein, ist an solchen Tagen ganz bestimmt kein Makel, eher ein Akt der Vernunft (denke ich mir). Mein Körper (wer sonst) kommt mir vernünftigerweise zu Hilfe, während mein Kopf sich noch relativ hilflos im medial ausgeschlachteten klimatischen Katastrophenszenario zu orientieren versucht. Mein Körper hat sich längst entschieden. Ich brauche ihm nur zu folgen.
In einem Buch lese ich etwas über einen Kanonenofen. Dabei muss ich an die Zweizimmerwohnung, in der ich als Kind mit Mutter und Bruder einige Jahre gelebt habe, denken. Diese Wohnung verfügte über einen Kohleofen, einen einzigen, im Wohnzimmer befindlichen (in der Küche stand bereits ein Elektroherd). Die Wohnung lag im vierten Stock. Jeden zweiten Tag war Brennmaterial aus dem Keller herauf zu schaffen. Ich sehe mich mit zwei Behältern die Treppen hinaufsteigen. Links eine Schütte mit Eierkohlen, rechts eine Steige mit Briketts. Damals für mich eine Angelegenheit des Willens, keine übergroße körperliche Anstrengung. Während ich dieser Kindheitserinnerung nachhänge, kriecht mir der typische Geruch winterlicher Kohlefeuerungen, der in meiner Kindheit (wenn auch von Jahr zu Jahr abnehmend) in der Stadt allgegenwärtig war, in die Nase. Aus den Schornsteinen quellender Rauch. Kohle, Pech und Schwefel. Heute undenkbar.
Früher sprach man noch eigenwillig/eigenmächtig vor. Heute wird man vorgestellt (oder auch nicht). Unvermittelte Kontaktaufnahme ist zu einem Minussignal geschrumpft, prekär, ein Zeichen von Bedürftigkeit (das man bitte schön niemandem unaufgefordert präsentieren sollte). Allerdings, es gibt Ausnahmen, erfreulicherweise, je nach Beruf und Mensch.
In einem Buch lese ich etwas über einen Kanonenofen. Dabei muss ich an die Zweizimmerwohnung, in der ich als Kind mit Mutter und Bruder einige Jahre gelebt habe, denken. Diese Wohnung verfügte über einen Kohleofen, einen einzigen, im Wohnzimmer befindlichen (in der Küche stand bereits ein Elektroherd). Die Wohnung lag im vierten Stock. Jeden zweiten Tag war Brennmaterial aus dem Keller herauf zu schaffen. Ich sehe mich mit zwei Behältern die Treppen hinaufsteigen. Links eine Schütte mit Eierkohlen, rechts eine Steige mit Briketts. Damals für mich eine Angelegenheit des Willens, keine übergroße körperliche Anstrengung. Während ich dieser Kindheitserinnerung nachhänge, kriecht mir der typische Geruch winterlicher Kohlefeuerungen, der in meiner Kindheit (wenn auch von Jahr zu Jahr abnehmend) in der Stadt allgegenwärtig war, in die Nase. Aus den Schornsteinen quellender Rauch. Kohle, Pech und Schwefel. Heute undenkbar.
Früher sprach man noch eigenwillig/eigenmächtig vor. Heute wird man vorgestellt (oder auch nicht). Unvermittelte Kontaktaufnahme ist zu einem Minussignal geschrumpft, prekär, ein Zeichen von Bedürftigkeit (das man bitte schön niemandem unaufgefordert präsentieren sollte). Allerdings, es gibt Ausnahmen, erfreulicherweise, je nach Beruf und Mensch.