09/07/25 16:20
Sitze seit längerem mal wieder vor dem Fernseher. Ein Fußballspiel. Europameisterschaft der Frauen. Dazu Werbung. Auch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen wird geworben. Man kann dazu stehen, wie man will. Bei mir Kopfschütteln. Klar, dass in der Hauptsache für Überflüssiges geworben wird, für Dinge, die man eigentlich nicht braucht. Das weiß man (oder auch nicht). Ich frage mich, während ich den Frauen beim Fußballspielen zuschaue, seit wann es Werbung wohl gibt, und komme zu dem Schluss, seit Erfindung der Schrift, vielleicht genauer, seit Erfindung des Buchdrucks. Seitdem ist der Mensch in der Lage, sich alles Mögliche nicht nur mündlich, sondern schriftlich (auch in Ton und bewegten Bildern) mitzuteilen. Weiß Gott nicht nur Sinnvolles und Anrührendes. Die (manchmal geschmacklose) Belanglosigkeit der Werbung allerdings scheint keine Grenzen zu kennen. Das nervt, selbst im öffentlich-rechtlichen Fernsehen.
Einst wurde mir auf sehr verschwommene Weise klar, dass ich real bin vor allem dort, wo Realität kaum eine Rolle spielt. Damit einher ging ein ebenso verschwommenes Gefühl des Ungenügens, dem ich im weiteren mit ungestümem Realitätsstreben zu begegnen versuchte. Auf Dauer ging das nicht gut, führte zu einer Überspannung der Kräfte. Trotzdem, mein Realitätssinn ist nach wie vor ungebrochen. Durch seine Brille betrachtet, fühle ich mich meist fern jeglicher Realität (am wohlsten).
Die Erkenntnis der Plötzlichkeit. Plötzlich kann alles anders, alles zu Ende sein. Man war einmal, von jetzt auf gleich, teilweise oder final, plötzlicher Verlust von Lebenseitelkeit mit inbegriffen.
Der Begriff der Völkerwanderung in zeitaktuell seltsamer Verdrehung. Heute wandern keine Völker (mehr), sieht man von Migrations- und Fluchtbewegungen ab, heute wandern Touristen, beziehungsweise werden gewandert (oder lassen sich wandern).
Malerei, Schreiben, Musizieren? Eins davon muss zurücktreten. Alle drei Ausdrucksformen zugleich und in gleicher Intensität kann ich nicht bedienen. Im Moment scheint mir der Wegfall der Malerei am wahrscheinlichsten.
Einst wurde mir auf sehr verschwommene Weise klar, dass ich real bin vor allem dort, wo Realität kaum eine Rolle spielt. Damit einher ging ein ebenso verschwommenes Gefühl des Ungenügens, dem ich im weiteren mit ungestümem Realitätsstreben zu begegnen versuchte. Auf Dauer ging das nicht gut, führte zu einer Überspannung der Kräfte. Trotzdem, mein Realitätssinn ist nach wie vor ungebrochen. Durch seine Brille betrachtet, fühle ich mich meist fern jeglicher Realität (am wohlsten).
Die Erkenntnis der Plötzlichkeit. Plötzlich kann alles anders, alles zu Ende sein. Man war einmal, von jetzt auf gleich, teilweise oder final, plötzlicher Verlust von Lebenseitelkeit mit inbegriffen.
Der Begriff der Völkerwanderung in zeitaktuell seltsamer Verdrehung. Heute wandern keine Völker (mehr), sieht man von Migrations- und Fluchtbewegungen ab, heute wandern Touristen, beziehungsweise werden gewandert (oder lassen sich wandern).
Malerei, Schreiben, Musizieren? Eins davon muss zurücktreten. Alle drei Ausdrucksformen zugleich und in gleicher Intensität kann ich nicht bedienen. Im Moment scheint mir der Wegfall der Malerei am wahrscheinlichsten.