Mein Kaffee dampft aus der Tasse. Es scheint doch kühler zu sein, als ich es empfinde. Aber ich bleibe draußen sitzen in der feucht-kühlen Frische dieses Morgens zwischen vereinzeltem Insektengebrumm und zurückhaltender gewordenem Vogelgetön.

Ich bin immer wieder erstaunt, dass ich meine Werke anders betrachte (und einschätze) als Außenstehende. Wahrscheinlich ist das normal. Aber die Einschätzung, was andere als gelungen betrachten und was ich, divergiert zuweilen. Nicht nur ich selbst kann betriebsblind sein.

Neulich im Zug ein Mann zu einem anderen: Was die da oben machen, interessiert mich einen Dreck. Die tun sowieso, was sie wollen, ob mir das passt oder nicht. Ich konnte nicht umhin, mir zu sagen, dass dieser Mensch so unrecht nicht hat mit seiner etwas platten Einschätzung. Stammtischparole mit wahrem Kern.

Einer hat viel und ist unzufrieden. Ein anderer hat wenig und ist zufrieden. Daraus ist zu schließen, dass Zufriedenheit mit Haben wenig bis nichts zu tun hat.

Ein wenig mehr grundsätzliche Würdigung künstlerischer Ergebnisse, fernab geschmacklicher Vorlieben und unscharfer Beurteilungen, reichend von feuilletonistisch-beredter Kunstkritik bis zu laienhafter Geschmacksferne.

Lobt jemand seine Arbeit, irritiert ihn das. Wird seine Arbeit kritisiert, irritiert ihn das auch. Am besten keiner sagt etwas. Aber das ist ihm auch nicht recht.

Amseln, obwohl Nichtschwimmer, wissen ein Bad durchaus zu schätzen, berichtet mir Teiresias, der sich ein stilles Plätzchen im Garten gesucht hat, wo er stundenlang ausharrt und aufmerksam alles verfolgt, freudestrahlend.