Wie könnte man ein Bild objektiv richtig auffassen, wenn man es nur so erkennen kann, wie man es selbst, ganz individuell sieht? Dass andere möglicherweise mehr wahrnehmen, anders und anderes, hilft nur bedingt. Ihre Aussagen pfropfen sich dem eigenen Schauen auf, das dann mehr zu sehen meint, nicht weil es mehr sieht, sondern weil es mehr weiß.

Dass man sich seinem eigenen Denken und Handeln gegenüber zu Rechtschaffenheit verpflichtet, zu einer Art Ethikvertrag mit sich selbst, nur den eigenen Ohren vertraut, ein lebenslanges, immer wieder neu gegebenes Versprechen. Mehr als genug hätte man mit der Erfüllung dieser bindenden Vereinbarung zu tun, denn wie schnell und unversehens ist nicht rechtens, was man schafft.

Manchmal träume ich von (Kunst)Werken ohne Sinn und Verstand. Sie bieten sich meinen Sinnen dar, einfach so, als ob sich ihr Dasein ausschließlich darin erschöpfe (da zu sein). Es gibt überhaupt keinen Grund sie zu begreifen, außer sie zu begreifen.

Man sollte mehr zu schauen wissen, als danach schauen zu wissen, meint Teiresias.

Kinder sind einem anvertraut, nicht mehr und nicht weniger.

Die unverhohlene Neigung zu totalen Lösungen, unter die mehr oder weniger alles subsummiert werden kann.

Wer würde noch in die Politik gehen, müsste er für Fehlentscheidungen, ob unwissentlich oder wissentlich, gerade stehen? Aber kann man deshalb Fehlentscheidungen auf sich beruhen lassen und versäumen, Verantwortliche zur Rechenschaft zu ziehen?