Schreiben (wie Lesen) ist eine besondere kulturelle Errungenschaft. Lebenslang begleitet Handschrift eine Biografie, verleiht ihr ein Schriftbild, vom zarten, suchenden, ungelenken Beginn, entlang späterer Alltagsroutine persönlichen Schreibstils, bis zum schleichenden, wie unaufhaltsamen Verlust desselben im hohen Alter. Schreiben gleich Leben, eine Art motorischer Biografie.

Kunst ohne Autorschaft ist natürlich Fiktion. Aber es gibt Werke, hinter denen sie verschwindet, die Autorschaft, aus welchen Gründen auch immer, zum Beispiel zeitbedingten.

Sein Tun ist überaus fehlerbehaftet. Er leistet sich weit mehr Fehler, als er für seine fachliche wie persönliche Weiterentwicklung benötigen würde. Fehlerquellen im voraus zu erkennen, gelingt ihm einfach nicht. Minderes Vorstellungsvermögen, vermutlich. Früher konnte er Fehler meist zeitnah beheben. Als ihm das nicht mehr gelang, begann er sie zu vertuschen. Heute funktioniert auch das nicht mehr. Jetzt kleben seine Missgriffe wie Werbebanner an ihm, regelmäßig von neuen, aktuelleren Versäumnissen ersetzt.

Ich werde geliebt und weiß nicht so recht, warum. Das ist doch ausgezeichnet, meint Teiresias, auf jeden Fall besser, als zu wissen, wofür man geliebt wird.

Verweigerung ist ein legitimes Mittel der Fortschrittsverhinderung, vor allem, wenn so genannter Fortschritt sich als Rückschritt erweist. Vorübergehend, gleich einem retardierenden Moment, hat Verweigerung Anteil an jeglichem Entwicklungsgeschehen. Sie schafft Zeit zum Überdenken auch dort, wo scheinbar keine Zeit zu verlieren ist.

Meine Ansichten sind von vorgestern. Aktuell habe ich überhaupt keinen Schimmer. Wie ein gefangenes Insekt hänge ich im Netz der Aktualitäten, eingesponnen und regungslos.

Meine handwerkliche Unfähigkeit ist so ausgeprägt, dass es mir nicht einmal gelingt, einen undichten Siphon zu reparieren. Deshalb meide ich Baumärkte. Zu Vieles dort erinnert mich daran, dass ich als Heimwerker ein Versager bin.

Welche Bedürfnisse sind gemeinschaftsverträglich und welche nicht?

Bedürfnislos zu sein, ist weder für das Individuum, noch für die Gemeinschaft erstrebenswert. So trachte ich auch nicht mehr danach, meine Bedürfnisse einzuschränken oder gar vollends bedürfnislos zu werden.

In meinem Fall: Werk mit Autor, bislang und vorerst.