Ein ich, denke ich mir, ist zwar körperlos denkbar (da man es nicht sehen kann, könnte man davon ausgehen), aber nicht ohne Körper zu erleben. Oder? Das ist fatal, sicher, denn der Körper, mein Körper, verbraucht sich mit der Zeit und ich mit ihm, bis wir beide am Ende ins Gras beißen.
Ich als etwas von meinem Körper Losgelöstes gedacht (und das Wort gedacht lässt aufhorchen), ist für mich eine Annahme, eine Arbeitshypothese für eine gewisse Zeit, die etwa vom Tag meiner Geburt bis zum Tag meines Todes reicht.
Bislang verstanden Ich und mein körperloses Hypothese-Ich uns ganz gut und ich kann sagen, dass wir gut zusammengearbeitet haben. Das heißt aber nicht, dass ich mein unkörperlich-hypothetisches Dasein als bare Münze nehme.

Das Gewicht deiner Bedürfnisse wiegt nicht leicht. Deine Tragfähigkeit ist begrenzt. Zeit also, das Gewicht deiner Bedürfnisse zu reduzieren und/oder deine Belastbarkeit zu erhöhen. Vermutlich reicht es schon, etwas bedürfnisloser zu werden.

Man schreibt - und das heißt, man lebt - im gelingenden Fall so individuell wie man ist. Vermutlich handelt es sich, über allgemein ästhetische Aspekte hinaus, um das einzig hinlängliche, formal-inhaltliche Kriterium. Und: es hängt viel an Details.

Die Entdeckung der Langsamkeit ist noch etwas Neues für dich. Du hinkst ihr nach wie vor weit hinterher. Dabei bist du nicht zu langsam, sondern viel zu schnell. Wenn etwas ungesund ist, dann das Tempo deines Anspruchs.

Die Einfalt des Menschen ist nicht grenzenlos, ebensowenig wie seine Weisheit. Die Grenze markiert immer seine Endlichkeit (die dem Leben ermöglicht, mal wieder einen Schritt weiterzukommen).