Jun 2024

Was es alles gibt? Zum Beispiel ein Tier, das ungeniert die offen stehende Garage für sein flüssiges wie festes Geschäft benutzt. Zwei große Haufen hat es in die Mitte gesetzt, drum herum großzügig alles verpisst. In dieser widerlich stinkenden Hinterlassenschaft sind Abdrücke von Pfoten zu erkennen. Auf Grund ihrer Größe und des Umfangs der Haufen kann es sich nicht um eine Katze gehandelt haben. Welches degenerierte Tier zum Teufel tappt in eine Garage, um sich darin zu entleeren und eine derartige Schweinerei zu veranstalten?

Selbstpflege ist eine praxisorientierte Aufgabe für jeden Tag. Man sieht sich mit ihr anhaltend beschäftigt, höchstens, dass sie zuweilen schwerer fällt, als zu anderen Zeiten.

Höre auf dich und deinen Körper, aber weder ausschließlich auf dich (und über deinen Körper hinweg), noch umgekehrt ausschließlich auf deinen Körper (und über dich hinweg).

Ich bin für meinen Körper eine Zumutung, mein Körper für mich eine Aufgabe.

Dass ich müde bin und unmotiviert, den vor mir liegenden Tag aktiv zu beginnen, wird mich nicht daran hindern, etwas aus ihm zu machen.

Es gibt auf der Erde so gut wie nichts, das nicht auch mich in irgendeiner Weise betrifft (betreffen würde/könnte/sollte/müsste). Weniges davon aber kann ich beeinflussen, außer dadurch, dass ich für so einiges auf dieser Erde in irgendeiner, wenn auch noch so geringer Weise betreffend bin.

Von uneingeschränkter Menschenliebe kann man bei dir wahrlich nicht sprechen, obwohl auch du mehr oder weniger auf sie angewiesen bist.

Drei Dinge halte dir vor Augen: du wirst geboren, du hast deine Frist, du wirst sterben. Was also könnte wichtiger ein?

Ich bin je ein anderer. Nur so kann ich sein, der ich bin.

Es zeugt von geradezu lächerlicher Ignoranz, eine absterbende Epoche unter dem Aspekt des Wachstums zu betrachten.

Ex oriente lux, und man fragt sich, wo es geblieben ist.

Ich habe gelernt, mein Leben auf Verbrauch hin auszurichten. Man hat mir vermittelt, dass ordentlicher Verbrauch ordentlichen Wohlstand generiert. Jetzt trete ich ein in den Bereich der Restauration und lerne zu bewahren, hoffentlich nicht zu spät.

Die Aufnahmekapazität des Menschen ist geringer als gedacht, wenn auch individuell unterschiedlich. Trotzdem verhält er sich im Hinblick auf Informationen jeglicher Art so, als sei sie grenzenlos. Damit mutet er sich zu viel zu und in dem vielen auch noch zu wenig das Richtige. Denn auch im Hinblick auf Informationen zählt Qualität mehr als Quantität, ist weniger oft mehr.

Das Recht auf informative (oder informationelle?) Selbstbestimmung. Ich darf mir Geschichten, die Informationen genannt werden und nicht unbedingt wahr sein müssen oder nur zum Teil wahr sind, anhören und sie als bare Münze nehmen.

Gelingt es mir, an der Langeweile die Weile zu schätzen und die Länge nicht zu fürchten, habe ich so gut wie keine mehr.

Pedanterie kann nichts Künstlerisches haben. Unschärfen sind ihr ein Graus.

Mein Innenleben ist ein bewegliches Etwas, das sich weiten und einziehen kann, je nachdem, mit was es in Berührung kommt. Es bedarf angemessener Anregung, um sich angemessen regen zu können.

Abstammung ist ein Geschenk, das sich - sofern man von einer höheren Macht absieht - dem Zufall verdankt. Sie kann Glück mit sich bringen, aber auch ein Fluch sein.

Ich presse Gedanken in Worte, als ob sie immer schon Worte gewesen wären.

Zurückhaltung gehört zu den edlen Eigenschaften des Menschen. Weit bringt man es nicht mit ihr. In der Regel führen Geltungsdrang und Durchsetzungswille eher zum Ziel.

Kunst bindet ein in etwas, das immer schon ist und zu dem man nur ausnahmsweise Zugang hat.

Nach wie vor ist eine stabile bürgerliche Mitte gefragt, fernab billigen Kalküls und konventioneller Bereicherung, dagegen nah am Zentrum gesellschaftlicher Integrität, das sie selbst zu erhalten hat.

Was soll das heißen, man wäre schön dumm, sich bietende Vorteile nicht zum eigenen Vorteil zu nutzen, das, was man kriegen kann, nicht zu verlangen?

Es ist erstaunlich, wie locker und ohne Scheu genau das unternommen wird, vor dem man bei genauerem Hinsehen eigentlich zurückscheuen sollte.

Wann hat das angefangen bei dir, dass dir angebliche Wichtigkeiten des Lebens nicht mehr wichtig waren, das Unbedeutende dagegen immer wichtiger wurde? So lang kann das noch nicht her sein und du bist damit noch lang nicht am Ende.

Fragen sie sich zwischendrin, was anständiger Weise angemessen wäre!

Lässt du gewähren, hast du nicht unbedingt Gewähr. Sie wird dir aber auch nicht zwangsläufig zu Teil, wenn du widerstehst. Erst hinterher wirst du wissen, welche von beiden Verhaltensweisen die richtige war. Entscheiden wirst du dich allerdings vorher müssen, in die eine oder andere Richtung, so oder so.

Sich der Natur gegenüber zu behaupten, ist menschlich so notwendig wie problematisch. Um das Problematische zu minimieren, wäre es schon hilfreich, sich der Natur gegenüber etwas weniger zu behaupten und etwas mehr anzupassen.

Ich gehöre zum Volk der Seelennomaden. Ich ziehe hin über die Welt, gehöre ihr aber nur flüchtig an. Mein Heimatgefühl ist unterwegs.

Das Grau dieses Tags, wie all der Tage zuvor, faltet mich zusammen, wie man eine leere Verpackung zusammenfaltet. Dann legt es mich zum alten Papier, wo ich nichts bin als ein Stück Pappe, dass sich nicht mehr vorstellen kann, jemals etwas beinhaltet zu haben.

Ich reise durch mich durch wie auf Probefahrt. Ab und an ein Halt, aber Erholung keine.

Auch dieser Infekt begann mit der Nase. Von ihrer Spitze her schob er sich in mich hinein und in mir stetig voran. Seine influierende Vorgehensweise, unspektakulär wie lästig, passt sich ein in das kühl regnerische Wetter, das den ausklingenden Mai herbstlich erscheinen lässt.

Ein moderner Geist wird (jegliche) Beschneidung von Genitalien als verstümmelnde Körperverletzung auffassen, jegliche religiöse Begründung dafür als baren Unsinn verwerfen.