RSK. Im hinteren Teil des Anstaltsgartens stehen zwei Bäume, die krankheitsbedingt gefällt werden müssen. Der Gärtner fragt ihn, ob er helfen könnte. Er zögert zuerst. Er hat noch nie einen Baum gefällt und zu Feuerholz verarbeitet. Doch dann sagt er zu. Ein wenig Abwechslung im Anstaltsalltag. Da wenig Platz ist, um die Bäume im Ganzen zu Fall zu bringen, steigt der Gärtner in sie hinein und trägt sie von Oben nach Unten Stück für Stück ab. Auch die Äste entfernt er sorgfältig, wobei er Stümpfe als Kletterhilfe stehenlässt. Er selbst soll die Äste zerkleinern. Der Gärtner zeigt ihm, wie man sie von Außen nach Innen, also von Dünn nach Dick, in Ofenbreite sägt, je nach Durchmesser per Hand oder mit der Motorsäge. Stammnahe, dicke Teile werden mit der Axt gespalten. Auch das bringt ihm der Gärtner bei. Nach einigen Fehlversuchen - die Axt tut nicht das, was sie soll - gelingt es ihm zunehmend besser, die Holzstücke in etwa gleich große Hälften zu trennen. Das geht so den ganzen Tag. Eine anstrengende Arbeit, die ihm aber irgendwie sympathisch ist und gut tut. Abends ist er angenehm müde. Das Essen schmeckt besser als sonst. Kaum im Bett, schläft er tief und fest.

In mehr oder weniger regelmäßigen Abständen träumst du von einer Frau (auch vergangene Nacht wieder). In einer zurückliegenden Notiz hast du sie deine ’Ewige Geliebte’ genannt. Obwohl sie unterschiedliche Gesichter hat und in wechselnden Erscheinungsbildern zu dir kommt, handelt es sich immer um die gleiche Frau. Manchmal kannst du sie nur undeutlich erkennen, manchmal ist sie anwesend, ohne dass du sie sehen kannst (was nicht weniger reizvoll ist). Zu diesem dich völlig verzaubernden Wesen hast du eine zutiefst beglückende Verbindung. Eine Geliebte im landläufigen Sinn ist sie nicht. Mehr scheint sie Teil von dir zu sein, wie du Teil von ihr. Irgendwie seid ihr auf ewig vermählt, geht vorbehaltlos ineinander über und trennt euch wieder, ein Paar, das sich nicht enden wollende Liebe schenkt.

Obwohl ganztägig berufstätig gewesen, hat deine Mutter täglich für eine warme Mahlzeit gesorgt. Wenn du auch nicht von Kochkunst sprechen würdest, so war sie doch im Stand, ein gutes und gesundes Essen zuzubereiten, das dir bis auf wenige Ausnahmen geschmeckt hat. Du warst in deiner Kindheit und Jugend, selbst später noch, ein guter Esser, der große Mengen verdrücken konnte und kaum satt zu kriegen war. Auch wenn sich dein Nahrungsbedarf mittlerweile reduziert hat, die Liebe zu schmackhafter Küche, ist dir geblieben. Wie so einiges in deinem Leben hast du dir auch das Kochen beigebracht. Und du hast eine Frau kennengelernt (und lebst seit langem mit ihr zusammen), die ihrerseits ziemlich gut kochen und backen kann. Setzt man dir schlechtes Essen vor (nach Zutaten und/oder geschmacklich) beeinträchtigt das deine Stimmung erheblich. Das ist auch der Grund, weshalb du selten auswärts isst. Gute Lokalitäten - und damit sind keine Luxusrestaurants gemeint - sind Mangelware (geworden). Du lebst in einem Land, das - trotz ausgeprägter Nahrungsvielfalt - gutes Essen kaum zu schätzen weiß.

Wie bringt man festgefahrene Kreativprozesse in Fluss? Zum Beispiel mit ungewohnten und ungewöhnlichen Schritten, die möglicher Weise zusammenbringen, was sonst nicht zusammengefunden hätte.