Eingeständnis, dass ich immer noch befangen bin, mir selbst gegenüber, in mir selbst und mit Blick auf alles, was mich umgibt. Immer noch komme ich über mich nicht hinweg.

Begegnungen schaffen und Kontakte ermöglichen allein aus dem Grund, sich zu begegnen und in Kontakt zu sein.

Da deine Vergangenheit mittlerweile ziemlich umfangreich ist, stellen Gedanken, die du dir zu ihr machst, nichts Ungewöhnliches dar.

Kann man sich vorhalten, nicht die richtigen Leute kennengelernt zu haben? Nur, wenn man der Ansicht ist, dass es die richtigen Leute auch gibt. Vermutlich ist das Richtige (an den Leuten) ein Geheimnis, das es im Lauf der Begegnungszeit überraschenderweise zu lüften gilt (ganz sicher zum Bösen wie zum Guten, wie in allen Mischungsverhältnissen). Und dann wäre da noch die Frage nach dem guten Riecher.

Mein Dasein ist überschaubar, je älter ich werde, desto mehr, nicht erlebnisarm, aber rar an handelsüblichen Sensationen.

Ohne Anfang und ohne Ende, eine anhaltende Session beglückender Improvisationen, geduldig realisiert und mit pflegender Verantwortung.

Du hast Schwierigkeiten, dich zu unterbrechen, dir in die Arme zu fallen. Du willst immer weiter (kommen), ohne dass du eigentlich sagen könntest, wohin. Kann es sein, dass dir ein Ziel nicht wichtig ist, dass es dir einzig und allein um die Bewegung des Fortkommens geht? Bist du auf der Flucht, und wenn ja, vor was?

Da mir der Halt fehlt, kann ich auch nicht anhalten. Gäbe es Halt, wäre ich nicht unterwegs.

Unanfechtbare Autorität war gestern. Selbst Gott ist vor einem Untersuchungsausschuss nicht mehr sicher.

Eine aktuelle und nicht unpassende Lektüreempfehlung: ”Biedermann und die Brandstifter” von Max Frisch.