Liebenswert, das heißt: freundlich, fürsorglich, verständnisvoll, nachsichtig, tolerant, zugewandt, selbstlos, aufmerksam, mitfühlend, zuversichtlich, ...? Wie soll man das werden, außer man ist es.

Vergleichsweise überzogen selbstbezogen. Redet sich ein, das sei nicht schlimm. Macht sich auch sonst viel vor. Keinesfalls aufgeschlossen. Kritikunfähig aus Prinzip. Mitmenschen und ihre Belange vornehmlich lästig. Empathie, keine. Auch wenig Geduld. Scheinbar nicht angewiesen auf Andere. Einsamkeitsfetischist. Maßgeblich nur er. Alles andere als mitteilsam. Kein Sympathieträger, aber auch kein Sympathisant (außer sich selbst gegenüber). Beziehungskiller. Bringt Frauen zum Weinen und jede gute Stimmung zum Kippen. Trifft noch den wundesten Punkt (nur nicht bei sich). Kotzbrocken. Trotzdem irgendwie interessant (worüber man sich wundert).

So mancher Baum räumt nur das Feld, weil er dem Nachbarn nicht gefällt.

Enthusiasmus wärmt und erhellt dein Leben und lässt es kalt und dunkel werden, wenn er sich nicht an Phantasie entzünden kann. Du brauchst anhaltend künstlerisch-ästhetischen Brennstoff.

Künstler werden selten geboren, Künstlerinnen auch.

Was ihn abhält (etwas zu tun)? Die Belanglosigkeit des Lebens, an der er, ohne dass er es will (oder beabsichtigen würde), mitstrikt.

RSK. Die Bäume sind verschwunden, zumindest von ihrem ursprünglichen Standort. Noch ist erkennbar, dass etwas fehlt, dass da etwas gewesen ist, dessen Nunnichtmehrsein ein ästhetisches wie atmosphärisches Loch schlägt. Die Bäume - es waren dann doch drei - haben Ort und Erscheinungsbild gewechselt. Gefällt, zersägt und in ofenbreite Scheite getrennt, lagern sie vor dem Landwirtschaftsgebäude. Drei Jahre, dann ist ihr Holz ausreichend trocken und kann Wärme spenden. Viel wird nicht bleiben, denkt er sich, ein wenig Asche, die vielleicht dem Anstaltsgarten zugute kommt. Wie bei ihm, wenn er mal nicht mehr ist. Dass er seine körperliche Hinterlassenschaft wird einäschern lassen, ist abgemacht. Nur wohin damit? Der Anstaltsgarten wird dann vermutlich nicht mehr in Frage kommen.

Das Erhellende am gewöhnlichen Leben ist meist das, was ihm fehlt.