23/01/24 19:18
Es gibt Kostbarkeiten, die nicht mit Gold aufzuwiegen sind, zum Beispiel sauberes Wasser. Eine Selbstverständlichkeit hier, anderswo rar.
Du hattest sie wiedergesehen (wieder, weil sie dir schon damals beim Tanzkurs aufgefallen war) und warst sofort hingerissen von ihr. So sehr warst du verliebt, dass du dich einige Tage nach eurem Wiedersehen hinstelltest auf die Straße und sie nach der Arbeit abpasstest. Etwas verlegen ludst du sie ein, etwas trinken zu gehen, und warst überglücklich, dass sie deine Einladung annahm. Was waren das für Gefühle, welche Hochs und Tiefs tummelten sich in dir. Du warst kaum noch eines klaren Gedankens fähig. Ihr sonniges Gemüt, ihre unbedarfte Heiterkeit, ihr anziehendes Äußeres, alles faszinierte dich an ihr. Und sie, sie schien unbegreiflicher Weise ähnlich fasziniert zu sein von dir. War das nicht wunderbar! Ihr wurdet ein Paar, ganz selbstverständlich, und zweifelsohne glücklich. Eigentlich ideale Voraussetzungen für den ”Bund der Ehe”. Und doch … Die anfängliche Euphorie verflog und dich beschlichen nach und nach Zweifel. Das unbeschreibliche Glück erster Begegnung, das mit dem stürmischen Kribbeln im Bauch, wechselte nach solider Vertrautheit zweier Menschen, die sich immer näher gekommen waren. Euer Zusammensein begann selbstverständlich zu werden. Gewohnheit schlich sich ein. Das konnte in deinen Augen mit der großen Liebe nichts (mehr) zu tun haben. Dass Liebe verschiedene Zustände kennt, Stadien aller Art, überhaupt etwas sehr Vielschichtiges und schwer zu Bestimmendes ist, begriffst du erst später, als es beinah zu spät war.
Ich habe zu viel Vorbehalte, vor allem menschliche. Sie machen mir so manches unmöglich, was für den Rest der Welt anscheinend völlig selbstverständlich ist. Hätte ich keine (oder zumindest weniger) Vorbehalte, das Leben wäre für mich um einiges leichter. Zum Beispiel der Müll. Jede Woche ist der Müllsack voll, ich kann machen, was ich will. Anderen scheint das gar nichts auszumachen, mir schon, dummer Weise. Warum das so ist und wie ich das ändern könnte, ist mir schleierhaft. Vielleicht sollte ich mir angewöhnen, vorbehaltlos ohne Vorbehalt zu leben. Aber was passiert dann mit dem Müll?
Ab Morgen werde ich mir vorbehalten, mich vorbehaltlos gern zu haben. Aber warum erst ab Morgen, warum nicht sofort, jetzt?
Du hattest sie wiedergesehen (wieder, weil sie dir schon damals beim Tanzkurs aufgefallen war) und warst sofort hingerissen von ihr. So sehr warst du verliebt, dass du dich einige Tage nach eurem Wiedersehen hinstelltest auf die Straße und sie nach der Arbeit abpasstest. Etwas verlegen ludst du sie ein, etwas trinken zu gehen, und warst überglücklich, dass sie deine Einladung annahm. Was waren das für Gefühle, welche Hochs und Tiefs tummelten sich in dir. Du warst kaum noch eines klaren Gedankens fähig. Ihr sonniges Gemüt, ihre unbedarfte Heiterkeit, ihr anziehendes Äußeres, alles faszinierte dich an ihr. Und sie, sie schien unbegreiflicher Weise ähnlich fasziniert zu sein von dir. War das nicht wunderbar! Ihr wurdet ein Paar, ganz selbstverständlich, und zweifelsohne glücklich. Eigentlich ideale Voraussetzungen für den ”Bund der Ehe”. Und doch … Die anfängliche Euphorie verflog und dich beschlichen nach und nach Zweifel. Das unbeschreibliche Glück erster Begegnung, das mit dem stürmischen Kribbeln im Bauch, wechselte nach solider Vertrautheit zweier Menschen, die sich immer näher gekommen waren. Euer Zusammensein begann selbstverständlich zu werden. Gewohnheit schlich sich ein. Das konnte in deinen Augen mit der großen Liebe nichts (mehr) zu tun haben. Dass Liebe verschiedene Zustände kennt, Stadien aller Art, überhaupt etwas sehr Vielschichtiges und schwer zu Bestimmendes ist, begriffst du erst später, als es beinah zu spät war.
Ich habe zu viel Vorbehalte, vor allem menschliche. Sie machen mir so manches unmöglich, was für den Rest der Welt anscheinend völlig selbstverständlich ist. Hätte ich keine (oder zumindest weniger) Vorbehalte, das Leben wäre für mich um einiges leichter. Zum Beispiel der Müll. Jede Woche ist der Müllsack voll, ich kann machen, was ich will. Anderen scheint das gar nichts auszumachen, mir schon, dummer Weise. Warum das so ist und wie ich das ändern könnte, ist mir schleierhaft. Vielleicht sollte ich mir angewöhnen, vorbehaltlos ohne Vorbehalt zu leben. Aber was passiert dann mit dem Müll?
Ab Morgen werde ich mir vorbehalten, mich vorbehaltlos gern zu haben. Aber warum erst ab Morgen, warum nicht sofort, jetzt?