Ich höre mich Innen sprechen, von wo aus ich mich sonst (nach) Außen sprechen höre. Das könnte mich zu der Annahme verleiten, ich führte einen Dialog, ein Selbstgespräch. Aber ich spreche nicht wirklich mit mir. Ich höre mich nur sprechen. Würde ich mit mir reden, was natürlich möglich ist, innen wie außen, müsste ich mich ansprechen. Ansprache ist Merkmal des Gesprächs, mit sich selbst wie mit anderen.

Ich frage eher nicht. Ich spreche lieber von mir selbst. Ich höre ungern zu bzw. hin (was der/die andere von sich zu berichten hat). Nicht auszudenken, was da zum Vorschein kommt.

Aus den Augen, aus dem Sinn. Oder, was ich nicht weiß (wahrgenommen habe), macht mich nicht heiß. Nur für mich selbst gilt das nicht. Über mich selbst kann ich nicht hinwegsehen oder hinweghören, soviel Aufwand ich auch betreibe. Ich bin mir gegeben (vielleicht auferlegt), wie sonst irgendjemand oder irgendetwas meiner Liebesfürsorge anvertraut ist.

Eigentlich gehöre ich zu den optimistischen Menschen. Daran soll und wird sich auch 2023 nichts ändern. Dass ich Optimist bin, liegt an meinem Pessimismus. Ich freue mich immer, wenn er sich irrt. Ich sage zu ihm: siehst du, es kommt doch nie so schlimm, wie du erwartet hast.

Auch ein Fazit der Gegenwart (mal wieder frei nach Descartes): Ich veröffentliche mich, also bin ich. Zum Lachen ist das nicht, denn mal ernsthaft: wer wollte nicht gesehen werden? Und folgt daraus, dass wir uns gegenseitig mehr Aufmerksamkeit schenken müssen?

Hinter mir verbirgt sich nichts, ich selbst bin alles, mehr gibt es nicht. Auch so ein Satz, der was hat, denkt er sich. Geradezu ein Hit von einem Satz. Schön und gut, aber was will er eigentlich sagen? Dass ich nicht mehr bin, als ich bin? Vermutlich. Und das ist auch schon wieder so ein Satz, der nicht wirklich rauslässt, was er sagen will. Wie könnte ich denn je mehr sein, als ich bin? Bei aller Pointierung, diese Sätze blenden mehr, als sie überzeugen.

Innen ist eigentlich wie Außen, mit dem kleinen Unterschied, dass es Innen ist (also fast nur für mich wahrnehmbar).

Mancher lebt über seine Verhältnisse, andere leben in prekären oder schrägen Verhältnissen. Im Grunde aber treibt alle die Sehnsucht an, in gesunden Verhältnissen zu leben (nehme ich an). Fragt sich nur, was man selbst dafür tun kann, außer einigem.