Überhaupt, wer sollte mich denn ernst nehmen, in die Jahre gekommen, wie ich bin? Schon übermorgen werde ich als jemand, den man ernst zu nehmen hat, überhaupt nicht mehr in Frage kommen. Was ich dann noch eventuell zu sagen haben werde, werde ich mir unter dem Siegel der Verschwiegenheit selbst zuflüstern, Hörfähigkeit vorausgesetzt.

Es soll Leute geben, die schwarze Schafe schöner finden als weiße.

Die sicherste Geldanlage ist die Schenkung.

Jede Kunstform birgt die Tendenz, sich einer Atmosphäre anzunähern, der sie nur bedingt Ausdruck verleihen kann.

Der überwiegende Teil des Lebens besteht aus Erinnerungen. Der Anteil real gelebten Lebens ist demgegenüber verschwindend gering. Vor diesem Hintergrund muss ein möglicher Verlust des Erinnerungsvermögens als Katastrophe erscheinen.

Jeder Tag ist einzigartig. Man merkt das nur nicht, weil es so viele sind.

Zuhören kann man auch in späten Jahren (sofern man sich selbst nicht so ernst nimmt).

Abseits. Gibt es dafür ein Gegenwort, zum Beispiel Daseits, oder Inseits? Diesseits vielleicht? Aber das ist ja das Gegenteil von Jenseits.

Wenn ich als Kind bei Tisch etwas von mir gab, hatte ich oft das Gefühl, etwas Falsches gesagt zu haben. Die Erwachsenen reagierten irritiert, schienen manchmal auch peinlich berührt zu sein. Meist ignorierten sie meine Worte. Oder sie korrigierten mich vehement, was eher mir zu gelten schien, als dem, was ich gesagt hatte. Als mir zum ersten Mal Menschen begegneten, die mir verständnisvoll zuhörten und mich sogar in dem, was ich zu sagen hatte, bestätigten, fiel ich aus allen Wolken.