Aufgehoben möchte ich sein. Nur bei dir. Gebettet in deinen Schoß zöge ich mir das Leben über wie eine zweite Haut.

Einem Achtzigjährigen bläst man zu seinem Geburtstag keine Luftballons (mehr) auf, auch wenn das in der Freiheit derer liegt, die - und das muss man betonen - ganz sicher eine Freude bereiten wollen. Trotzdem, das Bild des Luftballons passt irgendwie nicht. Man denkt an kindliches Lebensglück, an eine gewisse Naivität, die einem Achtzigjährigen nicht mehr gut zu Gesicht steht. Oder etwa gerade?

Ich persönlich finde Luftballons ja am schönsten, wenn sie mit lautem Knall platzen. Etwas Spitzes drangehalten, eine Rouladennadel zum Beispiel, und Wumms … Übrig bleibt ein dünner, gummiartiger, vielleicht etwas feuchter Fetzen. Als Kind sog ich mir daraus eine kleine Kugel, mit der es sich wunderbar quietschen ließ, zum Beispiel auf Fensterscheiben (nicht unbedingt zur Freude meiner Umgebung).

Beschäftige dich doch mal mit etwas Sinnvollem, sagte man mir des öfteren. Aber die Beschäftigung mit Sinnvollem machte mir keinen Spaß. Und, bitte schön, welches Kind macht sich Gedanken, ob das, was es macht, sinnvoll ist oder nicht? Später habe ich mir diese Frage dann doch gestellt, vielleicht sogar stellen müssen, aber da war ich kein Kind mehr. Und noch später kam ich zu dem Schluss, dass das Sinnvollste, das ich habe machen können in meinem Leben, das vermeintlich Sinnlose gewesen war.

Wer sich zeigt (was nicht heißt, dass er sich zu erkennen gibt), muss damit rechnen, dass auf ihn gezeigt wird.

Wieviel (Mit)Menschen braucht der Mensch?

Ich bin davon überzeugt, dass es erstrebenswert ist, das Leben zu beschließen, bevor es endet.

Manchmal hilft es, das eigene Verhalten zu ändern, wenn man will, dass sich andere einem selbst gegenüber anders verhalten. (Fehlermanagement, einfach und kompakt)

Die Angst vor der Auflösung der eigenen Existenz. Eine Angst aus triftigem Grund und mit vielen Gesichtern. Verdrängen hilft nicht, auch Einverständnis nicht. Man lebt mit dieser Angst wie mit anbrandendem Wasser. Die Wellen schlagen mal höher, mal niedriger. Man versucht, den Kopf oben zu behalten und den Boden unter den Füßen nicht zu verlieren.

1972 war ich 17 Jahre alt und genoss das Leben in vollen Zügen. Dass ich damals glücklich gewesen war, kann ich aus heutiger Sicht nicht mit Sicherheit sagen. Ich finde in meinen Erinnerungen keine Indizien dafür. Eher beschleicht mich der Gedanke, die Abwesenheit von (Allerwelts)Glück sei damals schon mein Glück gewesen.