Wer leben will, muss arbeiten. Das ist eine Existenznotwendigkeit. Wer nicht gewillt ist zu arbeiten, aus welchem Grund auch immer, wird andere für sich arbeiten lassen, oder - wenn sich niemand findet - konsequenter Weise dem Leben entsagen müssen. Insofern ist die Freiheit des Einzelnen (Freiheit von existenznotwendiger Arbeit) gekoppelt an die mehr oder weniger ausgeprägte Arbeitsgebundenheit anderer.

Zeit ist mehrheitlich zähl-, also messbare Zeit, fußend auf Veränderung (Unterschied) räumlicher Art. Jede andere Zeitauffassung (jeder andere Zeitbegriff) ruht ununterscheidbar in sich selbst.

Unveränderlich scheint mir nur (an) dauernde Veränderung zu sein. Alles dagegen, was auf Dauer zielt im Leben und in dieser Hinsicht angesprochen und besprochen wird, ist Fiktion (wenn auch hilfreiche).

Freiheit wird auch von anderen geschenkt und man selbst ist immer auch der andere.

Das Dauernde, also Ewigkeit, ist eine begriffliche Gegenposition, geboren aus dem Bewusstsein menschlicher Endlichkeit. Gelingt es dem Mensch, wie auch immer und durch was auch immer, diese Gegenposition (vorübergehend) aufzugeben, lebt er also in oder aus Dauer, löst sich diese sofort auf.

Universal scheint mir, dass alles dem Gesetz zu gehorchen scheint von (Aus) Bildung und (Auf) Lösung.

Vermutlich handelt es sich um eine Illusion zu glauben, man gewönne Zeit, indem man Veränderung beschleunigt (Räumlichkeit schneller quert). Gerade die aktuelle Gegenwart, die diesem Beschleunigungsprozess fast exzessiv huldigt, stellt unter Beweis, dass sie kaum noch Zeit hat. Sie ist geradezu eine Zeitfresserin.

Arbeiten heißt, sich mit Leben befassen. Davon Abstand nehmen, bedeutet Müßiggang. Beides in einem ist Muße.

Was macht das mit dir, wenn du dir sagst: ”Ich habe kein Sein, ich lebe im Sein und ich bin Sein an sich.”

Gegenwart ist zeitlos.