Man könnte gläubig sein, Gott, usw. Warum nicht? Man wäre auf der sicheren Seite, vermutlich. Erschüttern könnte einen so schnell nichts (mehr), außer, dass Erschütterndes auch irgendwie mit Gott zusammenhängen könnte.

Ich lebe nun schon allzu lang auf Kosten anderer. Zu etwas gebracht habe ich es nicht, ich hätte auch nicht gewusst zu was. Dass andere sich mich leisten, immer noch und nach wie vor und ohne Gegenleistung, ist mir schleierhaft. Von meiner Sorte scheint es noch mehr zu geben, wenn ich dem allgemeinen literarisch-biografischen Gemurmel Glauben schenke. Ich bin also nicht allein mit meinem Problem. Wie viele es sind, weiß ich nicht, aber dass uns alle die für eine einigermaßen ordentliche (Lebens)Karriere wenig hilfreiche Auffassung eint, das Leben sei letztendlich ein Verlustgeschäft. Wer es ernst nimmt, steht irgendwann vor dem Ruin, wer nicht, auch, mit dem kleinen Unterschied, dass er weiß, warum.

Übermorgen ist auch noch ein Tag. Was für eine angenehm entspannte Einstellung. Man kommt aber nicht so recht voran mit ihr. Aber wohin - um Gottes Willen - will man denn?

Einmal Engel sein. Das wäre schön. Man müsste nicht (mehr) reagieren, wäre aber allwissend. Aber bitte kein Schutzengel. Das wäre zu anstrengend. Diese ständigen Interventionen zu Gunsten Unbelehrbarer.

Der Tod ist. Das Leben war und wird.

Ab einem gewissen Zeitpunkt zielte all sein Handeln darauf ab, Lebensverbrauch zu minimieren. Nichtstun erschien als Mittel der Wahl, zumindest so lang er nicht erkannte, wie anstrengend das sein konnte und wie sehr von Nachteil für die eigene Lebensverbrauchsbilanz. Seitdem frönte er einem mäßigen Tun für die Katz.

Ein Leben, fein ausbalanciert zwischen dem und dem.

Das Fehlschlagende im Leben ist immer viel interessanter als das Gelingende, objektiv betrachtet. Für einen selbst, also subjektiv, steht eher Gelingen im Vordergrund. Denn wer möchte schon fehlgeschlagen sein?

Ich plane keinen Urlaub. Am Wochenende flieg ich nicht aus. Ich verschlafe jede Nacht hemmungslos im Bett und lass’ die Tage am liebsten ungenützt vergeh’n. So bringe ich es garantiert zu nichts, von dem ich dann viel habe.

Leben im Glücksgefühl, alle Zeit der Welt zu haben, und im Erschrecken, dass sie einem dabei trotzdem unaufhaltsam durch die Finger rinnt.

Bekenntnisse vermeidet er. Deshalb kennt ihn auch niemand.

Gerade jetzt geht es um nichts (wie übrigens immer schon), also um alles.

Schon wieder ein Kunstwerk, das einem nichts sagt. Und dann hat man es auch noch selbst produziert.

Dilettantismus darf sein, überall, eigentlich immer. Wo kein Dilettantismus, da kein Leben.