Die Gnade der Geburt (heißt es nicht der späten?), was auch immer das sein mag und für wen.

Verse schreiben, ein dickes Buch voll, reimlos und so sinnhaft, wie Worte sein können. Eine Angelegenheit von geringer Bedeutung, kaum der Rede wert und Aufmerksamkeit, aber mit Erfüllungspotenzial. Dem Dasein ein wenig Unsterblichkeit (ob vermessen oder nicht) abzwacken.

Ich lege mir Bücher auf, wie andere Wärmflaschen. Was wärmt, kann so schlecht nicht sein; möglicherweise ist es sogar heilsam.

Das Meeting zum guten Ton. Hinein- und hinausspüren, dass einem Hören und Sehen vergeht. Wie das so ist in Wahrheitsnähe.

Nicht bei einem Mystiker, sondern bei einem Schriftsteller las ich, dass ”Gott und der Teufel ein Liebespaar sind”. Und der Mensch, dachte ich mir, mittendrin in dieser Amour fou.

Er hat meist keine Ahnung. Was der Tag für ihn bereit hält, weiß er immer erst hinterher. Dann ist es zu spät, ihm ein Gesicht zu geben, das dem Ahnbaren einen angemessenen Ausdruck verleihen könnte. Er ist ein täglich (aufs Neue) Ahnungsloser.

Das kann doch nicht wahr sein (und dann noch in deinem Alter!), dass du dich immer noch wichtig nimmst. Hast du noch immer nicht bemerkt, wie wenig du damit erreichst. Kein Mensch mag Wichtigtuer. Also, bitte schön, geh’ den Leuten nicht länger auf die Nerven, lass’ deine Bedeutungsaura endlich fallen. Leg’ sie ab, wie ein überflüssiges, überteuert erstandenes Gewand und schätz’ dich glücklich, dass du sie nicht mehr brauchst. Selbst das darunter zum Vorschein Kommende ist nicht der Rede wert.

Ich bin bedürftiger als mir lieb sein kann. Meine Stärke (ich könnte auch von artifizieller Unnahbarkeit und Unduldsamkeit sprechen) ist nichts anderes als eine einsturzgefährdete, leichtfertig hingeleimte Kulisse, die allerhöchstens für eine Spielzeit reicht.

Bekenntnis eines Hochstaplers: weniges richtig und das auch noch falsch gemacht, aber ohne Frage virtuos.

Eine Gabe ist eine Aufgabe, heißt es. Bei mir bestand die Gabe aus nichts anderem als einer verträumten Hinwendung zu den Träumereien der Kunst. Manchmal fühlte ich mich verführt (was ich erst hinterher bemerkte), manchmal geführt. Selten führte ich, meist ohne zu wissen wohin.