Verpflichtungen habe ich keine, schon lang nicht mehr. Trotzdem fühle ich mich mitunter verpflichtet, ohne dass ich recht wüsste warum. In mir gibt es anscheinend ein Verpflichtungsmodul, das bei jeder Gelegenheit, gern einer unpassenden, anspringt. Dummerweise kann ich es nicht lokalisieren, ich hätte es sonst längst entfernt.

Ich müsste es so machen wie viele Alte: nichts wie raus (in die großekleine Welt). Aber ich weiß nicht, was ich dort soll. Ich bin ein Langweiler, der seine Langeweile nicht außer Haus tragen will, und schon gar nicht nach Übersee.

Ziemlich blamabel ist das schon, dass wir uns trauen, von unseren Sorgen zu sprechen, obwohl alle Welt der durchaus berechtigten Meinung ist, dass wir ein weitgehend sorgenfreies Leben führen (was so natürlich auch nicht stimmt).

Es war mir nie eine Überlegung wert, welches Leben ich eigentlich führen will. Ich habe ”einfach” gelebt. Heute denke ich, ich hätte mir etwas mehr Gedanken machen sollen, vielleicht wäre ein anderes Leben doch das Bessere gewesen. Aber welches? Gut, darum muss ich mich jetzt nicht mehr kümmern. Ich bin zu alt für ein anderes Leben, ein neues. Es hätte ja kaum noch Zeit, sich angemessen entfalten zu können.

Nutze bin ich zu nichts, also auch zu Schandtaten nicht.

Die Wendung zum Guten, das wär’s.

Heute scheint die Gegenwart das Beste zu sein, was es gibt. Aber wehe, man betrachtet sie aus längst vergangener Zeit oder ferner Zukunft.

Was wir nicht zu wissen scheinen, dass auch der Tod höchst mobil ist.

Warum bin ich nicht liegengeblieben, anstatt in der irrigen Annahme aufzustehen, dieser Tag könnte gelingen.